„Erste Deutsche Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe“ – Versionsunterschied

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[[Datei:2022-04-15 Deisterstraße 17 A, B, C ehemaliger Lindenhof, Erste Deutsche Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe, Hannover-Linden an der Ihme.jpg|mini|hochkant=1.5|Deisterstraße 17 A, B und C; Blick über die [[Ihme]] auf den von der Daunendeckenfabrik erworbenen ehemaligen Lindenhof am Bürgerpark in Linden;<br> (2022)]]
<small>gesehen im Frühjahr 2022 vom Wolfgang-Besemer-Ufer in Richtung Walter-Wülfing-Ufer</small>]]
 
Die '''Erste Deutsche Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe''' in [[Hannover]],<ref name="Heimatchronik">Helmut Plath, Herbert Mundhenke, Ewald Brix (Bearb.): ''Erste Deutsche Daunenfabrik Kirchner & Griese KG., Hannover'', in dies.: ''Heimatchronik der Hauptstadt Hannover'' ( = ''Heimatchroniken der Städte und Kreise des Bundesgebietes'', Bd. 17), Köln: Archiv für Deutsche Heimatpflege G.m.b.H., 1956, S. 366f.</ref> auch ''Frankona-Werk Kirchner & Griebe'' genannt,<ref name="RiMoPo 1958">Hartmut Herbst: [http://www.fidele-doerp.de/artikel/2007/04/18/nachgeblaettert-april-1958-mai-1967.php ''Vor 50 Jahren - April 1958''], Inhaltswiedergabe aus der Zeitschrift ''Ricklinger Monatspost'' vom April 1958 auf der Seite ''fidele-doerp.de'', zuletzt abgerufen am 23. Dezember 2016</ref> war einer der bedeutendsten [[Daune]]ndecken- und [[Bettware]]n-Hersteller in der Bundesrepublik Deutschland.<ref name="Heimatchronik"/> Sie wurde später Teil des Bettwarenproduzenten [[Paradies (Unternehmen)|Paradies]].<ref name="150 Jahre Paradies">[[o.V.]]: {{Webarchiv|url=https://www.ihk-niederrhein.de/tw-Archiv/2004/06/036.pdf |wayback=20161223202034 |text=''Blickpunkt Unternehmen / Verbindung von Tradition und Innovation / 150 Jahre Paradies GmbH'' |archiv-bot=2019-04-09 10:00:20 InternetArchiveBot }} (PDF-Dokument), IHK-Zeitschrift ''Thema Wirtschaft'' (tw) der [[Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg]], Ausgabe 6, 2004, S. 37 auf der Seite ''ihk-niederrhein.de'', zuletzt abgerufen am 23. Dezember 2016</ref>
 
== Geschichte ==
Die Daunenfabrik entstand während der [[Gründerzeit]] des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]] im Jahr 1879, als der Firmengründer ''[[Eduard Frankenberg]]'' „[...] als erster in Deutschland die Bedeutung der Daunendecke erkannt“ und – geschützt durch ein [[Patent]] – diese auch erfunden hatte. Nachdem er sein Unternehmen in Hannover anfangs noch als kleinen [[Handwerk]]sbetrieb geführt hatte,<ref name="Heimatchronik"/> als ''Deutsche Patent-Daunen-Steppdecken-Fabrik'' in der ''Nordmannstraße 15'' in Hannover,<ref name="ABC">[[Ludwig Hoerner]]: ''Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900''. Hrsg.: [[Hannoversche Volksbank]], Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 96; [https://books.google.de/books?id=PsOHAAAAIAAJ&q=Eduard+Frankenberg&dq=Eduard+Frankenberg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj2kMLAqIvRAhUCnBoKHUxgClw4ChDoAQgjMAI Vorschau] über Google-Bücher</ref> wurden seinedie ''Frankona-Daunendecken'' bereits um die Jahrhundertwende auf internationalen Ausstellungen in [[Paris]] und [[London]] prämiert. Bald schon konnte Frankenberg,<ref name="Heimatchronik"/> der als Begründer eines neuen Gewerbes in Deutschland gilt,<ref name="ABC"/> in London seine bereits zweite [[Fabrik]] eröffnen.<ref name="Heimatchronik"/>
 
Mitten im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]1915 übernahmen 1915 ''Eduard Kirchner'' und ''Etty Griebe'' das Erbe Frankenbergs und bauten das Werk und das Produktionsprogramm des Firmengründers in Hannover weiter aus. Sie verlegten den Betrieb aus bisher gemieteten Gewerberäumen in den „Lindenhof“ in [[Hannover-Linden|Linden]] unter der Adresse ''Deisterstraße 15''<ref name="Heimatchronik"/> nahe dem [[Schwarzer Bär (Hannover)|Schwarzen Bär]],<ref name="RiMoPo 1958"/> den sie im Jahr des Höhepunktes der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Deutschen Hyperinflation]] 1923 käuflich erwarben und ausbauten.<ref name="Heimatchronik"/> {{Coordinate|NS=52.36670|EW=9.72056|type=landmark|region=DE-NI|text=Lage|name=1950 errichteter Neubau ''Frankona-Werk Kirchner & Griebe'' mit rund 7000 m² Arbeitsräumen}}
 
Durch die [[Luftangriffe auf Hannover]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Daunendeckenfabrik in Linden in einer Bombennacht im September 1943 mit dem gesamten Inventar nahezu vollständig zerstört.<ref name="Heimatchronik"/>
 
Nach 1945 wurde ''Waldemar Claus'' neuer Inhaber des ausgebombten Unternehmens, mit ''Albert Hiller'' als Teilhaber. Sie konnten an Stelle eines großen Trümmerhaufens erst ganz allmählich und – mit einem Stab schon zuvor bewährter Mitarbeiter – bis 1950 ein neues und vergrößertes Werk mit einem modernen Maschinenpark errichten, das mit nun 7.0007000 Quadratmetern mehr Arbeitsräume und Arbeitsplätze mit viel Licht, Luft und Sonne für bald mehr als 500 Betriebsangehörige bot.<ref name="Heimatchronik"/> Etwa 80 Prozent der damaligen Belegschaft waren Frauen, darunter viele aus dem hannoverschen Stadtteil [[Hannover-Ricklingen|Ricklingen]].<ref name="RiMoPo 1958"/>
 
In den 1950er Jahren erweiterte der neue Firmenleiter das Produktionsprogramm zudem um Spezialartikel wie beispielsweise Anti-Rheuma-Trikotdecken und -Unterdecken. Mit Erzeugnissen unter dem Markennamen ''Frankona'' wie Steppdecken, Daunen- und Tagesdecken, Matratzen und Reformunterbetten entwickelte sich das als [[Kommanditgesellschaft]] geführte Unternehmen trotz großer Konkurrenz zu einem der bedeutendsten Bettwarenhersteller in der damaligen [[Bundesrepublik Deutschland]].<ref name="Heimatchronik"/>
 
Für die weiter ansteigende Produktion reichten die Räumlichkeiten des Frankona-Werks Kirchner & Griebe am Schwarzen Bären aber bald nicht mehr aus, so dass die Unternehmensleitung Anfang 1958 einen Neubau der Fabrik an der ''Göttinger Chaussee'' an Stelle der dort bereits 25 Jahre betriebenen Kleingartenkolonie ''Am Mühlenholz'' plante. Den dortigen Kleingärtnern bot die niedersächsische LandeshauptstadtStadt seinerzeitHannover Ersatzflächen für ihre Grünanlagen an.<ref name="RiMoPo 1958"/>{{Coordinate|NS=52/20/10.4|EW=9/43/5.4|type=landmark|region=DE-NI|text=Lage|name=1958 errichteter Neubau ''Frankona-Werk Kirchner & Griebe''}}
 
Im Jahr 1965 wurde die Erste Deutsche Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe von dem bereits 1854 gegründeten Bettwaren- und als Familienbetrieb in [[Neukirchen-Vluyn]] am Niederrhein geführten Unternehmen [[Paradies (Unternehmen)|Paradies]] aufgekauft. Diese neue GmbH errichtete 1970 schließlich abermals ein neues Fabrikgebäude, diesmal in [[Hannover-Marienwerder]],<ref name="150 Jahre Paradies"/> zugleich Fabrikverkaufsstelle in der dortigen ''Merkurstraße 9''.<ref>[http://www.paradies.de/das-unternehmen/ ''Das Unternehmen / Fabrikverkaufsstellen''] auf der Seite ''paradies.de'', zuletzt abgerufen am 23. Dezember 2016</ref>{{Coordinate|NS=52.41923|EW=9.62013|type=landmark|region=DE-NI|text=Lage|name=Fabrikverkaufsstelle des Bettwarenproduzenten ''Paradies''}}
 
Hingegen wurde die ehemalige Erste Deutsche Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe, im [[Handelsregister]] beim [[Amtsgericht Hannover]] unter der Nummer ''HRA 12740'' eingetragen, dort mittlerweile gelöscht.<ref>Vergleiche [https://www.moneyhouse.de/Kirchner-Griebe-Erste-Deutsche-Daunendeckenfabrik-Kommanditgesellschaft-Hannover die Angaben] bei ''moneyhouse.de''</ref>
 
== Siehe auch ==
* [[Werner & Ehlers]], 1861 gegründete Bettfedern- und Daunenfabrik auf dem – heutigen – Gelände des [[Kulturzentrum Faust|Kulturzentrums Faust]] in [[Hannover-Linden-Nord|Linden-Nord]]<ref>[[Waldemar R. Röhrbein]]: ''Werner & Ehlers, Bettfedern- und Daunenfabrik.'' In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u.&nbsp;a.: ''[[Stadtlexikon Hannover]]. Von den Anfängen bis in die Gegenwart.'' Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 672f.</ref>
 
== Literatur ==