Bahnstrecke Děčín–Chomutov

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Děčín hl.n. západ–Chomutov seřazovací nádraží
Kursbuchstrecke (SŽDC):132, 133, 134
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:B2/C4 (2006)
Stromsystem:Oldřichov u Duchcova–Litvínov: 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
StreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
von Praha Masarykovo n. (vorm. StEG)
Kreuzung geradeaus obenStrecke von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Anschluss Elbhafen
BlockstelleStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Děčín hl.n. jih
Abzweig geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
StreckeDienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
0,891 Děčín hl.n. západ früher Bodenbach DBE
Abzweig geradeaus und von linksAbzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
BahnhofStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
0,000 Děčín hl.n. früher Bodenbach 135 m
Strecke nach rechtsStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
nach Dresden-Neustadt und nach Jedlová
Haltepunkt / Haltestelle
1,496 Děčín zastávka Bodenbach Hp 140 m
Haltepunkt / Haltestelle
3,418 Děčín-Oldřichov früher Bodenbach-Ullgersdorf 175 m
Haltepunkt / Haltestelle
4,682 Děčín-Bynov früher Bynauburg 195 m
Haltepunkt / Haltestelle
7,186 Martiněves u Děčína früher Merzdorf 245 m
Bahnhof
9,128 Jílové u Děčína früher Eulau 280 m
Haltepunkt / Haltestelle
10,892 Modrá u Děčína früher Riegersdorf 310 m
Haltepunkt / Haltestelle
11,752 Kamenec früher Steinsdorf 325 m
Bahnhof
13,512 Libouchec früher Tyssa-Königswald 355 m
Haltepunkt / Haltestelle
16,124 Malé Chvojno früher Kleinkahn (ehem. Bf) 395 m
Brücke
Autobahn D8
Bahnhof
21,917 Telnice früher Tellnitz 360 m
ehemaliger Bahnhof
25,746 Chlumec u Chabařovic früher Kulm 330 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
26,270 Unčín früher Hohenstein 310m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
30,034 Bohosudov zastávka Mariaschein Hp 295 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
31,060 Krupka město früher Graupen 280 m
ehemaliger Bahnhof
31,887 Krupka früher Rosenthal 285 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
35.367 Novosedlice früher Weißkirchlitz 265 m
ehemaliger Bahnhof
37,689 Teplice lesní brána früher Teplitz Waldthor 265 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig ehemals geradeaus und nach linksStrecke von rechts
(Neutrassierung 1961)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
40,670 Košťany früher Kosten (b Teplitz)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von links
von Ústí nad Labem hl. n. (vorm. ATE)
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40,297
42,190
Oldřichov u Duchcova früher Ullersdorf 250 m
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42,939 Jeníkov-Oldřichov
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach links
nach Chomutov (vorm. ATE)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke
43,380 Jeníkov früher Janegg
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig ehemals geradeaus und von rechtsStrecke
vlečka důl 1. máj
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und von linksStrecke nach rechts
(Verbindungsbahn seit 1926)
Haltepunkt / Haltestelle
45,809 Háj u Duchcova früher Unter Haan 245 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
nach Ledvice (vorm. DBE)
Bahnhof
47,021 Osek früher Ossegg 245 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Hrdlovka
Haltepunkt / Haltestelle
51,396 Lom u Mostu früher Bruch 290 m
Abzweig geradeaus und von rechts
von Moldava v Kr. h. (vorm. PDE)
Bahnhof
53,758 Louka u Litvínova Wiesa-Oberleutensdorf 305 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Most (–Praha-Smíchov) (vorm. PDE)
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
55,306 Litvínov früher Oberleutensdorf 305 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
58,459 Janov früher Jonsdorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
60,925 Horní Jiřetín früher Ober Georgenthal
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
64,062 Albrechtice u Chomutova früher Ulbersdorf (b Komotau)
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
vlečka důl Eliška
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
65,807 Dřinov früher Jezeří/Eisenberg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
66,692 Dřinov zastávka
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
67,768 Kundratice u Chomutova früher Kunnersdorf-Schimberg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
69,160 Nové Sedlo nad Bílinou früher Neudorf (Biela)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
70,760 Kyjice
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
74,243 Jirkov früher Görkau 215 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Odb. Dolní Rybník (seit 1984)
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Chomutov–Ústí nad Labem
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
78,767 Chomutov město früher Komotau Stadt
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
Verbindungsbahn von Chomutov město (seit 1984)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
82,270 Chomutov seřaďovací nádraží früher Komotau DBE 355 m
Abzweig geradeaus und von rechts
von Ústí nad Labem hl. n. (vorm. ATE)
Abzweig geradeaus und nach links
nach Praha-Bubny (vorm. BEB)
Strecke
nach Cheb (vorm. BEB)

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Děčín–Chomutov ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Dux-Bodenbacher Eisenbahn (DBE) erbaut und betrieben wurde. Die heute nur noch teilweise in Betrieb befindliche Strecke zweigt in Děčín (Bodenbach) von der Bahnstrecke Praha–Děčín ab und verläuft parallel zum Erzgebirge über Teplice (Teplitz), Litvínov (Oberleutensdorf) und Jirkov (Görkau) nach Chomutov (Komotau).

Der Abschnitt Litvínov–Jirkov wurde im Jahr 1971 infolge der seinerzeit geplanten Ausweitung des Braunkohletagebaues Důl ČSA stillgelegt. Mitsamt der dort gelegenen Ortschaften wurde der Abschnitt zwischen Horní Jiřetín (Ober Georgenthal) und Kyjice in den 1980er Jahren vom Bergbau in Anspruch genommen und vollständig abgebaggert.

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke Děčín–Litvínov seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[3]

Geschichte

Am 9. Juli 1869 war der k.k. priv. Dux-Bodenbacher Eisenbahn der Bau einer Bahnstrecke von Bodenbach nach Dux mit einer Zweigbahn nach Komotau gestattet worden. Am 20. Mai 1871 wurde die Strecke Bodenbach–Osseg und weiter nach Liptitz bei Dux eröffnet. Am 19. Dezember 1872 wurde auch deren Verlängerung Osseg–Komotau in Betrieb genommen.

 
Bahnhof Telnice (2014)

In Vorbereitung der geplanten Verstaatlichung der DBE ging die Betriebsführung der Strecke ab dem 1. Juli 1884 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB) über. Endgültig verstaatlicht wurde die Dux-Bodenbacher Bahn allerdings erst am 1. Jänner 1894.

Der Sommerfahrplan von 1912 verzeichnete fünf täglich verkehrende Personenzüge 1 bis 3. Klasse. Sie benötigten für die gesamte Strecke von Bodenbach bis Komotau etwa drei Stunden.[4]

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns infolge des Ersten Weltkrieges im Oktober 1918 ging die Strecke an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über.

Anfang der 1920er Jahre sanken die Kohleausfuhren aus der Tschechoslowakei nach Deutschland nach einer Änderung der Frachttarife für die Elbschifffahrt auf ein Minimum. Im Jahr 1923 wurde die Schifffahrt auf der Elbe und damit die Kohleausfuhren ganz eingestellt. Nach der Verstaatlichung der Aussig-Teplitzer Eisenbahn (ATE) wurde zudem ab 1924 der gesamte Kohleverkehr aus dem nordböhmischen Becken auf die günstiger trassierte Strecke Komotau–Aussig verlagert[5]. Die Verbindung Komotau–Bodenbach verlor damit einen wesentlichen Teil ihres Verkehrs und wurde faktisch zu einer Nebenbahn degradiert. In diesem Zusammenhang wurde am 15. Mai 1926 eine neue Verbindungsbahn zwischen Unter Haan und dem Bahnhof Ullersdorf eröffnet. Das führte zu einer verkehrlichen Trennung der Strecke in die Relationen Bodenbach–Ossegg und Teplitz-Schönau–Komotau, was sich fortan auch in den Fahrplänen widerspiegelte.

 
Bahnhof Teplice lesní brána (2014)

Ab 1933 setzten die ČSD bei den meisten Personenzügen moderne Motorzüge ein, was einerseits eine deutliche Verkürzung der Fahrzeiten als auch eine signifikante Verdichtung des Fahrplanes ermöglichte. Im Winterfahrplan von 1937 gab es nur noch ein durchgängig verkehrendes Personenzugpaar zwischen Bodenbach und Komotau, die meisten Fahrten endeten in Ossegg. Zwischen Bodenbach und Osseg verkehrten sieben Personenzugpaare, zwischen Teplitz-Schönau und Komotau acht. Weitere Züge verkehrten auf Teilstrecken.[6]

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung unter den Kursbuchstrecken 166a Bodenbach–Ossegg und 166b Teplitz-Schönau–Ossegg–Komotau enthalten.[7] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Strecke wieder zur ČSD.

Am 9. Januar 1961 wurde der Abschnitt zwischen Teplice lesní brána und Háj u Duchcova infolge der Ausweitung des dortigen Braunkohlebergbaues stillgelegt. Eine Neubautrasse bindet die Strecke seither auch von Děčín kommend direkt in den Bahnhof Oldřichov u Duchcova ein. Ein Teil der alten Strecke zwischen dem früheren Tiefbaugrube Důl 1. máj und dem Bahnhof Osek existiert auch im Jahr 2024 noch. Der größte Teil Gebietes zwischen Teplice und Háj u Duchcova mit der früheren Bahnstrecke wurde jedoch vom Bergbau überformt.

Anfang der 1960er Jahre wurde die Strecke zwischen Oldřichov u Duchcova und Louka u Litvínova und weiter nach Most für den Güterverkehr mit 3 kV Gleichspannung elektrifiziert. Am 28. Mai 1964 wurde dort der elektrische Eisenbahnbetrieb aufgenommen.

Im Jahr 1971 wurde der Abschnitt Litvínov–Jirkov infolge der seinerzeit geplanten Ausweitung des Braunkohletagebaues Důl ČSA bis an die geologische Grenze des Erzgebirgsbruches aufgelassen. Mitsamt der dort gelegenen Ortschaften wurde die Strecke zwischen Horní Jiřetín (Ober Georgenthal) und Kyjice in den 1980er Jahren vollständig vom Bergbau in Anspruch genommen und abgebaggert. Bis Horní Jiřetín gab es dagegen noch eine Zeitlang Güterverkehr. Heute liegt das Streckenende am Bahnhof Litvínov.

Seit dem 28. September 1997 verkehren wieder Reisezüge zwischen Chomutov und Jirkov.

 
Die Reisezüge nach Oldřichov u Duchcova fuhren in Děčín stets vom Stumpfgleis 1B (2007)

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wurde der Reisezugverkehr auf dem Abschnitt Děčín–Oldřichov u Duchcova (KBS 132) durch den verantwortlichen Ústecký kraj abbestellt. Als Grund für die Einstellung wurde vor allem die geringe Auslastung der Züge genannt. Auch die Wiedereinrichtung direkter Nahverkehrszüge zwischen Děčín und Chomutov über Ústí nad Labem war als Argument für die Einstellung des regelmäßigen Personenverkehrs angeführt worden.[8] Zwischenzeitlich war auch die Nutzung der Bahntrasse für einen Autobahnzubringer zur neuen D8 bei Ústí nad Labem im Gespräch.

 
„Kozí dráha“ in Jílové u Děčína (2014)

Ab dem 13. Oktober 2009 verkehrten an Wochenenden wieder drei Reisezugpaare zwischen Děčín und Oldřichov u Duchcova.[9] Betreiber war die Firma Railtrans. Später wurden die Fahrten auf die touristisch interessante Relation Děčín hl.n.–Telnice gekürzt. Angeboten wurden diese Fahrten unter dem Marketingnamen „Kozí dráha“ (Ziegenbahn), das verantwortliche Eisenbahnverkehrsunternehmen war später Rail system s.r.o.[10] Am 14. Dezember 2015 sperrte die Infrastrukturverwaltung die Strecke zwischen Děčín hl.n. západ und Telnice wegen eines Felssturzes im Einschnitt zwischen den Streckenkilometern 2,5 und 2,7.[11]

Die 13 Kilometer lange Strecke von Oldřichov u Duchcova nach Litvínov wurde ab Dezember 2018 für insgesamt 898,9 Millionen Kronen vollständig erneuert. Teil des Projektes war auch die Elektrifizierung des zwei Kilometer langen Abschnittes Louka u Litvínova–Litvínov. Seit Abschluss der Arbeiten im April 2021 werden die Züge der Linie U24 von Ústí nad Labem über Teplice v Čechách nach Litvínov werktags im Einstundentakt durchgebunden. An Samstagen und Sonntagen fahren die Züge im Zweistundentakt. In Teplice besteht jeweils zur ungeraden vollen Stunde täglich ein bahnsteiggleicher Anschluss an die Schnellzüge der Relation Praha–Ústí nad Labem–Chomutov–Cheb.[12][13][14]

Erneuerung des Abschnittes Děčín–Telnice

 
Strecke am km 2,7 bei Dolní Oldřichov. Der Oberbau K auf Holzschwellen weist außer einem Lagefehler keine Schäden auf. (August 2020)
 
Gleiserneuerung in Telnice (Oktober 2021)

Für den 9. April 2020 hatte die Gemeinde Telnice zwei Reisezugpaare bei dem Eisenbahnverkehrsunternehmen KŽC Doprava für die Relation Děčín hl.n.–Telnice bestellt. Sie waren auch im Entwurf für den Jahresfahrplan 2020 der SŽDC enthalten. Laut Aussage des Bürgermeisters der Gemeinde Telnice, Jan Doubrava war es ein Versuch, herauszufinden, ob die staatliche Infrastrukturverwaltung die Strecke kurzfristig wieder in einen betriebsfähigen Zustand versetzen kann.[15][16]

Die staatliche Infrastrukturverwaltung bezifferte den finanziellen Aufwand zur Reparatur der Schäden an der Strecke mit etwa 100 Millionen Kronen. Eine kurzfristige Wiederinbetriebnahme ist wegen gestohlener Anlagenbestandteile allerdings nicht möglich. Im Frühjahr 2020 wurde zunächst die aufgewachsene Vegetation im Gleis zwischen Telnice und Oldřichov u Duchcova entfernt.[17] Im März 2021 gab die Infrastrukturverwaltung bekannt, den Abschnitt Děčín–Telnice bis zum Sommer instand setzen zu wollen. Bereits für Juli 2021 war die Wiederaufnahme des saisonalen Reiseverkehrs in dieser Relation vorgesehen.[18]

Die Stadt Děčín und weitere Anliegergemeinden lehnten angesichts der hohen Kosten eine Instandsetzung der Strecke ab. Stattdessen wollten sie auf der Trasse einen Radweg einrichten. Angesichts dieser neuen Entwicklung setzte die Infrastrukturverwaltung die Arbeiten zur Instandsetzung vorerst aus.[19] Im Gegensatz dazu lehnten die Anliegergemeinden Velké Chvojno, Telnice, Novosedlice und Proboštov den Bau des Radweges ab. In einem offenen Brief an den tschechischen Verkehrsminister Karel Havlíček forderten sie die schnellstmögliche Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme der gesamten Strecke zwischen Děčín und Oldřichov u Duchcova. Stand Mai 2021 waren die Arbeiten der Infrastrukturverwaltung zur Wiederinbetriebnahme schon so weit fortgeschritten, dass die Strecke mit Bahndienstfahrzeugen bis Telnice befahren werden konnte.[20] Das Parlament des Ústecký kraj bekräftigte am 7. Juni 2021 in einer weiteren Abstimmung, dass die Strecke wieder in Betrieb gehen soll. An das Verkehrsministerium in Prag erging die Forderung, die benötigten 50 Millionen Kronen für die Instandsetzung des Abschnittes Děčín–Telnice zeitnah freizugeben.[21]

Die Arbeiten zur Instandsetzung im Abschnitt Děčín–Telnice mit einem Kostenrahmen von 40 Millionen Kronen wurden von der staatlichen Infrastrukturverwaltung im August 2021 ausgeschrieben. Der Ústecký kraj hat daraufhin ab April 2022 touristischen Verkehr mit vier Zugpaaren an Wochenenden und Feiertagen bei KŽC Doprava bestellt.[22] Die Ausschreibung gewann Viamont servis, die mit 37,5 Millionen Kronen das günstigste Angebot abgegeben hatte. Die Arbeiten umfassten insbesondere die Sicherung der Felswände in den Einschnitten, die Instandsetzung und abschnittsweise Erneuerung des Gleises sowie die Reparatur der Brücken und Durchlässe.[23]

Erneuerung des Abschnittes Telnice–Oldřichov u Duchcova

Im April 2022 wurden die Kosten für die weitere Instandsetzung bis Oldřichov u Duchcova auf 200 bis 300 Millionen Kronen geschätzt. Auf einem längeren Abschnitt sind abgängige Holzschwellen eingebaut, die durch Betonschwellen ersetzt werden müssen. Dazu kommen eine Reihe von automatischen Wegübergangsicherungsanlagen, die einer Erneuerung bedürfen.[24]

Ende April 2024 hat das tschechische Verkehrsministerium auch die Instandsetzung des Abschnittes Telnice–Krupka genehmigt. Für die Bauarbeiten mit einem Kostenrahmen von rund 55 Millionen Kronen wurde am 18. Juli 2024 wiederum die Firma Viamont service beauftragt, die bereits 2021 den ersten Abschnitt bis Telnice instand gesetzt hatte. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von vier Monaten. Damit können die bisher in Telnice endenden Züge weitere touristisch interessante Ziele wie die Seilbahn zum Komáří hůrka (Mückentürmchen) und die Bergstadt Krupka (Graupen) erreichen, die Teil des Weltkulturerbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist.[25][26][27]

Am 21. September 2024 soll der Eisenbahnverkehr auf diesem Abschnitt wieder aufgenommen werden. Die vier Zugpaare von und nach Děčín hl.n. werden bis Krupka město verlängert.[28][29]

Der weitere Abschnitt bis Oldřichov u Duchcova soll zunächst nicht instandgesetzt werden. Die Infrastrukturverwaltung begründet das sowohl mit einem dort deutlich höheren Aufwand als auch mit der Notwendigkeit, wichtigere Projekte vorzuziehen. Für die Erneuerung von vier Wegübergängen sind umfangreiche Planungen einschließlich Anhörung der Öffentlichkeit notwendig.[30]

Commons: Bahnstrecke Děčín–Chomutov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky. 2006–2007. Hrsg.: Verlag Pavel Malkus. 2. Auflage. Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1 (tschechisch).
  2. Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
  3. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 (Memento des Originals vom 1. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kormoran.vlada.cz
  4. Fahrplan der kkStB – gültig vom 1. Mai 1912.
  5. NS RČS 1920–1925, Senát, 189. schůze, příloha č. 1. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2018; abgerufen am 13. November 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snem.cz
  6. Winterfahrplan 1937/38 der ČSD – gültig ab 3. Oktober 1937.
  7. Fahrplan 1944
  8. Ústecký kraj neobjedná dopravu na dvou tratích a čtyřech dalších úsecích
  9. Fahrplan 2009. (PDF; 18 kB) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. November 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.cdrail.cz (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Železniční stanice Martiněves u Děčína: Příjezdy a odjezdy vlaků (Platí od 15.12.2013 do 13.12.2014). (PDF (83 kB)) Station Martiněves u Děčína: Abfahrten und Ankünfte der Züge (gültig vom 15.12.2013 bis zum 13.12.2014). SŽDC, 5. Dezember 2013, abgerufen am 23. Juni 2015 (tschechisch).
  11. Faksimile der Bekanntmachung zur Streckensperrung
  12. „Další dva kilometry pod trolejemi. Miliardová modernizace trati do Litvínova má začít letos“ auf zdopravy.cz
  13. „Modernizaci a „zadrátování“ trati do Litvínova provede Elektrizace železnic, potrvá dva roky“ auz zelpage.cz
  14. Fahrplan der Kursbuchstrecke 134 – gültig ab 4. April 2021 (Memento des Originals vom 25. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spravazeleznic.cz
  15. „Telnice testuje Kozí dráhu: Na duben si objednala vlaky u KŽC Doprava“ auf zdopravy.cz
  16. Entwurf des Jahresfahrplan 2020 für die Strecke 133@1@2Vorlage:Toter Link/www.szdc.cz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. „Správa železnic začala vysekávat Kozí dráhu z porostu, chystá hubení plevele“ auf zdopravy.cz
  18. „Ústecký kraj: na Kozí dráhu se mohou vrátit vlaky“ auf zdopravy.cz
  19. „Stát odkládá plán na obnovu Kozí dráhy, ministerstvo neschválilo peníze na opravu“ auf zdopravy.cz
  20. „Dokument: Starostové od Kozí dráhy píší ministrovi: Nikdo s námi nejednal, cyklostezku nechceme“ auf zdopravy.cz
  21. „Z Kozí dráhy nebude cyklostezka, vlaky se na trať vrátí možná už na podzim“ auf idnes.cz
  22. „Vlaky na Kozí dráze letos nevyjedou, kraj objedná vlaky od dubna příštího roku“ auf zdopravy.cz
  23. „Začíná oprava známé Kozí dráhy, vlaky se na část trati vrátí v dubnu“ auf idnes.cz
  24. „Úřad potrestal Správu železnic za neprůjezdnou Kozí dráhu“ auf zdopravy.cz
  25. „Ústecký kraj: Stát schválil provoz Kozí dráhy až do Krupky“ auf zdopravy.cz
  26. „Potvrzeno: Vlaky na Kozí dráze začnou jezdit až do Krupky, trať opraví Viamont Servis“ auf zdopravy.cz
  27. Vertrag zwischen Správa železnic, státní organizace und VIAMONT Servis „Oprava trati v úseku Telnice – Krupka Smlouva číslo 29525636“ auf hlidacstatu.cz
  28. „Vlaky se vrátí na část Kozí dráhy ještě v září, mají již jízdní řád“ auf zdopravy.cz
  29. „Kozí dráha pojede až do Krupky, poprvé v sobotu 21. září“ auf www.kr-ustecky.cz
  30. „Oprava zbytku Kozí dráhy? Máme důležitější akce, vzkázala Správa železnic“ auf zdopravy.cz