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Die Dämonen des Anthropozän
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eBook35 Seiten19 Minuten

Die Dämonen des Anthropozän

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Über dieses E-Book

Die mythologische Geschichte des Golems setzt sich heute mit Gen-Scheren, künstlichen Intelligenzen und selbstlernenden neuronalen Netzwerken fort. Es soll ein künstliches Bewusstsein geschaffen werden. Man will den digitalisierbaren und digitalisierten Menschen und letzten Endes ihn und seine Zellen, ja die ganze Natur ins Internet einbauen. Hier wird ein heiliger Bereich betreten, nämlich der der Zelle. Bisher waren die Zellen der Pflanzen, der Tiere und der Menschen Mittlerinnen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir wollen nun die Zukunft verändern, in Besitz nehmen, mitgestalten, indem wir Dinge tun, deren Folgen wir wahrscheinlich selbst nicht mehr erleben werden. Wir benötigen eine Art von ethischem Imperativ, eine Ethik für die Anwendung künstlicher Intelligenzen und in Bezug auf die Eingriffe in genomische Datenspeicher. Wir dürfen nicht alles wollen, was wir können. Selbstlernende Systeme steuern bereits den Börsenbereich, Flugzeug und bald Autos. Sie sind zu einem produzierenden Faktor geworden, aber auch im Bereich der Zellen zu einem verändernden Faktor. Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden. Digitale Transaktionsprotokolle werden dann immer häufiger Entscheidungs- und Handlungsbasis sein. Ohne eine entsprechende Szenariotechnik mit Datamonitoring und Bibliometrie unter Einbeziehung neuronaler Netzwerke, wird die Angelegenheit entgleisen. Wir müssen Rücksicht auf die Evolution nehmen und Respekt vor dieser haben, wenn wir Mitschöpfer werden. Nicht nur das genomische, sondern auch das epigenomische Profil verdient diese Rücksichtnahme. Wollen wir die optimierten oder digitalisierten Sklaven des Internetkapitalismus und der selbstlernenden Algorithmen künstlicher Intelligenzen sein? Dies ermöglicht fraglos die bessere Vermarktung von Menschen und Zellen, aber verstärkt auch das Manipulations- und Ausgrenzungspotenzial. Informierte Entscheidungen sind nötig. Dieses Essay soll dabei helfen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum28. Okt. 2016
ISBN9783734569791
Die Dämonen des Anthropozän

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    Buchvorschau

    Die Dämonen des Anthropozän - Dr. med Ulrich Kübler

    Gibt es noch leere Räume, ungestörte Träume?

    Anthropozän nennt man das von menschlichen Handlungen und Technologien geprägte Zeitalter der Erde. Als Erster verwendete der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen diesen Begriff.

    Das Anthropozän erschüttert das historische Kontinuum zwischen Mensch und Natur immer heftiger.

    Der Mensch ist ein Täter in geohistorischer Dimension. Die bisherige Globalisierung war eine rücksichtslose Raubritterei; der Mensch griff gewaltig in die Biosphäre ein und geht jetzt auf die Jagd nach den letzten Rohstoffen.

    Mit seinen kopflosen Wärmekraft-Maschinen, Motoren, Turbinen und Hochöfen setzt er heute an einem Tag mehr Russ und Feinstäube frei als das ganze Mittelalter in 400 Jahren. Von einer Kreislaufwirtschaft oder der ungiftigen Effizienz der natürlichen Fotosynthese, bei der durch die Energie des Sonnenlichtes aus Kohlendioxid und Wasser energiereiche Moleküle für die Ernährung von Pflanze, Tier und Mensch aufgebaut werden, ist er weiter denn je entfernt.

    Wir vergiften und vergewaltigen die Biosphäre und helfen nicht mal jenen, die von und auf Müllhalden leben. Mit Insektiziden und Pestiziden schlagen wir Schneisen in die landwirtschaftlich Böden, um Monokulturen möglichst industriell wachsen zu lassen, mit furchtbaren Folgen für Pflanzen, Insekten, Tiere und Menschen.

    Ist es blinde Gier oder ein Todestrieb, der uns diese Todesspirale akzeptieren lässt? Das bisherige Antlitz der Erde verschwindet jedenfalls dank des Klimawandels, der eher ein GAU zu nennen ist.

    »Die gegenwärtige Zivilisation ist stärker und schrecklicher als die fürchterlichsten und überwältigendsten Heere der Antike und des Mittelalters«, stellte der osmanische Schriftsteller Ibrahim Tüccarzade 1912 fest.¹

    Neben Dutzenden von Bürgerkriegen führen wir Krieg gegen die

    o Atmosphäre

    o Hydrosphäre

    o Kryosphäre

    o Böden, Pflanzen- und Tierwelt.

    Ein

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