Ellen Rohlfs, Gedichte für den Frieden in Nahost
Von Milena Rampoldi
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Über dieses E-Book
Gedichte sind für die Autorin die Sprache der Seele; denn Poesie und Menschenrechtsarbeit, Kunst und Friedens-arbeit lassen sich nicht voneinander trennen. Poesie für die Menschenrechte ist in diesem Sinne eine dialogische Poesie. Über die kolonialistische Beschaffenheit des Nahostkonflikts schreibt Milena Rampoldi: "Für mich ist der israelisch-palästinensische Konflikt kein religiöser Konflikt und kein Kampf zwischen Religionen, sondern ein Kampf um Land, Ressourcen, Siedlungen, Wasser und Macht. Aber Religionen können den Konflikt wiederum auf mikro-sozialer Ebene ohne Zweifel lösen."
Die Menschenrechtsarbeit ist eine Lebensaufgabe und pessimistisch ausgedrückt ist sie eine Sisyphusarbeit, der aber Ellen Rohlfs unermüdlich nachgeht. Im Nachwort schreibt Evelyn Hecht-Galinski über Ellen Rohlfs: "Tatsächlich verbindet mich mit Ellen ein politischer Einklang, da auch ich mich als bekennende Anti-Zionistin dagegen wehre, dass Deutschland dieses "besondere" Verhältnis zu Israel pflegt, unter Ausblendung der international geächteten Völkerrechts- und Menschen-rechtsverbrechen. Keine deutsche Staatsräson für die ethnische Säuberung Palästinas! Demzufolge gibt der Holocaust dem "Jüdischen Staat" nicht das Recht als koloniales Terror-Regime im illegal besetzten Palästina zu herrschen und ein anderes Volk, das palästinensische, zu vertreiben, zu enteignen und jeglicher Rechte zu berauben."
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Rezensionen für Ellen Rohlfs, Gedichte für den Frieden in Nahost
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Buchvorschau
Ellen Rohlfs, Gedichte für den Frieden in Nahost - Milena Rampoldi
GEDICHTE FÜR DEN FRIEDEN IN NAHOST
Ellen Rohlfs, Gedichte für den Frieden in Nahost
Copyright: Ellen Rohlfs und Milena Rampoldi
Cover: Jakob Reimann für ProMosaik
Verlag: EPUBLI
Prinzessinnenstraße 20
10969 Berlin
www.epubli.de
All rights reserved.
Widmung
Ich möchte dieses Buch allen Kindern dieser Welt widmen, die Krieg und Unterdrückung begegnet sind, weil wir Erwachsene diese nicht
vermeiden wollten.
Einleitung
In diesem Buch möchte ich das Engagement der deutschen Menschenrechtlerin und Übersetzerin Ellen Rohlfs (*1927) und eine Auswahl ihrer Gedichte zu wichtigen Themen rund um den Frieden in Nahost und die Überwindung des israelisch-palästinensischen Konflikts vorstellen.
Was mir vor allem am Herzen liegt, sind in diesem Zusammenhang drei Aspekte.
Zum Ersten möchte ich das Leben von Ellen Rohlfs kurz zusammenfassen, um aufzuzeigen, wie eng die Tätigkeiten im Bereich der Menschenrechte immer mit den Menschen zusammenhängen, die uns auf unserem Lebensweg begegnen und die uns fördern, unterstützen, herausfordern und somit auch und vor allem an den Hindernissen wachsen lassen. In einem Interview mit ProMosaik sprach Ellen von den Begegnungen mit den Menschen auf ihrem Lebensweg wie von Wundern.
Dass es sich bei der Friedensarbeit rund um den israelisch-palästinensischen Konflikt bisher um eine Sisyphusarbeit handelt, da wir gegen den Goliath der Waffenlobbys und der zionistischen Internationale ankämpfen und uns auch mit dem Schuldgefühl der Deutschen wegen der Schoah und der brutalen Judenverfolgung während der NS-Zeit immer noch auseinandersetzen müssen, ist mir in diesem Zusammenhang absolut klar.
Was mich immer schon dazu bewegt hat, diesen Kreislauf der Schuld und der Übertragung dieser Schuld auf die heutige ideologische Positionierung Deutschlands im Rahmen des israelisch-palästinensischen Konfliktes zu durchbrechen, sind vor allem zwei jüdische Humanisten und Antizionisten.
Zum ersten ist es Erich Fried mit seinem wundervollen Gedicht „Höre Israel", dessen Titel in Anlehnung an das so schöne Gebet des puren jüdischen Monotheismus Schema Israel und somit des überzeugten, humanistischen Antizionismus, für mich den Kreis schließt:
Erich Fried
Höre, Israel!
Als wir verfolgt wurden, war ich einer von euch.
Wie kann ich das bleiben,
wenn ihr Verfolger werdet?
Eure Sehnsucht war,
wie die anderen Völker zu werden die euch mordeten.
Nun seid ihr geworden wie sie.
Ihr habt überlebt
die zu euch grausam waren.
Lebt ihre Grausamkeit in euch jetzt weiter?
Den Geschlagenen habt ihr befohlen:
„Zieht eure Schuhe aus".
Wie den Sündenbock habt ihr sie in die Wüste getrieben
in die große Moschee des Todes deren Sandalen Sand sind
doch sie nahmen die Sünde nicht an die ihr ihnen auflegen wolltet.
Der Eindruck der nackten Füße
im Wüstensand überdauert die Spuren eurer Bomben und Panzer.
Zum zweiten ist es die Aussage der Philosophin Hannah Arendts zum „symbiotischen Spiel, wie ich es nennen möchte, zwischen dem ewigen Antisemitismus und dem zionistischen Staat, der vorgibt, das Weltjudentum zu vertreten und für alle Juden dieser Welt zu stehen und den Antisemitismus nutzt, um diesen Mythos der „jüdischen Staatsraison
immer wieder neu zu erfinden und zu intensivieren.
Das folgende Zitat stammt aus dem berühmten Buch Totalitarismus von Hannah Arendt:
„Jedermann weiß, dass Entstehen und Anwachsen des modernen Antisemitismus mit dem Prozess der jüdischen Assimilation, der Säkularisierung und dem Absterben der alten religiösen und geistigen Gehalte des Judentums, koinzidiert. Betrachtet man diesen Prozess von einem jüdischen Standpunkt, so bedeutet er, dass große Teile des Volkes durch eine innere Auflösung bedroht waren. In dieser Situation gerieten diejenigen, welche dieser Prozess mit Sorge erfüllte, auf die merkwürdige Idee, dass man sich vielleicht des Judenhasses zum Zwecke einer gleichsam zwangsweisen Konservierung des Volkes bedienen könne. Je „ewiger der Antisemitismus, desto sicherer die „ewige
Existenz des jüdischen Volkes".
Gerade darin habe der fundamentale Denkfehler des Zionismus gelegen. In diesem Sinne fährt Hannah Arendt fort: „Die Behauptung, der Antisemitismus halte die Juden zusammen und garantiere ihre Fortexistenz als Volk, sei durch Hitler auf das Grausamste widerlegt. Der Antisemitismus ist genau das, was er zu sein vorgibt: eine tödliche Gefahr für Juden und nichts sonst."
Genau auf dieser Grundlage werden die MenschenrechtlerInnen, die Palästina unterstützen, vom zionistischen Hasbara-Apparat und von den philo-zionistischen Christen im Westen als Antisemiten abgestempelt. Und das geschah natürlich auch Frau Rohlfs. Ein Beispiel einer negativen Kritik, die ihr menschenrechtliches Engagement geradezu kaputtspricht, ist das folgende Zitat von Claudio Casula in einem Artikel von 2008, der auf dem Blog Spirit of Entebbe erschien. Möchte nur einen kleinen Ausschnitt zitieren, um direkt mit den beleidigenden Pseudoargumenten und Anschuldigungen des Autors abzuschließen:
„Wo nun wirklich nichts ausgelassen wird, hat natürlich auch die deutsche Komponente zur Sprache zu kommen. Gerade als Deutsche, das hat Frau Rohlfs aus unserer Geschichte gelernt, muss man sich angesichts der Gräuel im Dritten Reich, nun ja: auch heute gegen die Juden stellen."¹
Seit ich mich mit Yakov Rabkin, Professor für zeitgenössische Geschichte an der Universität Montreal über das Thema der Anschuldigungen des Antisemitismus, die gegen westliche Menschenrechtler und selbst gegen jüdische Antizionisten, die als „selbsthassende Juden" beschimpft werden, nur so hageln, unterhalten habe, habe ich mich stoisch aus dem Verteidigungskampf zurückgezogen.
Hannah Arendt
Denn Yakov schrieb mir mal: „Wenn schon müssen die ihre Anschuldigungen gegen dich beweisen und nicht umgekehrt. Es ist nicht unsere Aufgabe zu beweisen, dass wir keine Antisemiten sind, sondern deren Aufgabe zu beweisen, dass wir welche sind."
Yakov Rabkin
Zweitens möchte ich anhand der Gedichte von Ellen Rohlfs auch die wichtige Beziehung zwischen dem Schreiben von Gedichten und den Menschenrechten aufzeigen. Gedichte sind die Sprache der Seele, und für mich lassen sich Poesie, Menschenrechtsarbeit, sozio-politisches Engagement und Friedensarbeit nicht voneinander trennen.
Ein Gedicht ist kein Monolog, sondern ein Dialog. Ganz im Sinne des vor kurzem von ProMosaik veröffentlichten Gedichtbuches „CARA"² geht es auch bei den Gedichten von Ellen Rohlfs darum, den Dialog zwischen dem ICH und dem DU, der eigenen Identität und dem FREMDEN, ANDEREN aufzuzeigen, mit dem wir in eine empathische Relation treten.
Denn Empathie ist eine der Voraussetzungen für jegliche Arbeit im Bereich der Menschenrechte. Wenn man sich in den ANDEREN hineinversetzen kann, ist man auch in der Lage zu verstehen, dass auch der sogenannte „Feind" den Frieden wünscht und braucht wie man selbst und dass dieser Friede auf der Gerechtigkeit basiert und ohne diese nicht zustande kommen kann.
Die Beziehung zwischen dem ICH und dem DU ist aber nicht nur eine Beziehung zwischen der eigenen Person und dem Fremden, sondern erweitert sich auch zu einer Beziehung zwischen dem ICH als Kultur und Religion und dem DU als der fremden Kultur und Religion.
Für gläubige Menschen bleibt aber die wichtigste ICH-DU-Beziehung die zwischen dem Geschöpf als ICH und dem Schöpfer als DU, das sich als DER VÖLLIG ANDERE darstellt. In diesem Zusammenhang möchte ich mich an den großen jüdisch-französischen Philosophen Emmanuel Lévinas anlehnen, der vom ANDEREN als von Dem spricht, der unerreichbar bleibt, denn wenn ich ihn einnehmen könnte, wäre er nicht der ANDERE.
Diese Relation auf den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu übertragen, bedeutet jegliche Idee des Kolonialismus, der Demokratisierung von außen, der Assimilation und der Auslöschung der Unterschiede zurückzuweisen.
Drei Bilder von LaBGC zum Thema „CARA"
Denn Empathie bedeutet Respekt vor den Unterschieden und demütige Auseinandersetzung mit dem bunten und herausfordernden Mosaik dieser Welt.
Für mich ist der israelisch-palästinensische Konflikt kein religiöser Konflikt und kein Kampf zwischen Religionen, sondern ein Kampf um Land, Ressourcen, Siedlungen, Wasser und Macht. Aber Religionen können den Konflikt wiederum auf mikro-sozialer Ebene ohne Zweifel lösen. Hierzu möchte ich den jüdischen Psychologen und Autor Henry Abramovitch zitieren, der genauso wie Ellen und ich davon überzeugt ist, dass man optimistisch und pessimistisch in Einem sein kann, wenn es