Airbrush im Modellbau: Farbe auf Stand- und Funktionsmodellen
Von Mathias Faber
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Airbrush im Modellbau - Mathias Faber
KAPITEL 1
Der Airbrush und wie er funktioniert
Alles über die Innereien und Funktionen der unterschiedlichen Gerätetypen, auch um die richtige Wahl für die Anschaffung zu treffen. Um möglichst stressfrei arbeiten zu können, folgen die erforderlichen Ratschläge zur Wartung und wie man mit Funktionsstörungen umgeht. Die Arbeit mit Farbe am Modell darf nicht durch unbekannte Technik gebremst werden.
Bild 1-1:
1Nadelkappe
2Luftkopf / Düsenkappe
3Farbdüse (Steckdüse)
4Farbbecher
5Bedienhebel
6Exzenter
7Nadelfeder
8Nadelspannfutter
9Nadel
10Griffstück
11Nadelklemmmutter
12Nadelfedergehäuse
13Ventilschaftdichtung
14Ventilkörper
15Stecknippel NW 2,7 mm
16Ventilstange mit Feder
17Nadeldichtung
18Düsendichtung
Das folgende Funktionsprinzip liegt allen hier gezeigten Spritzapparaten gleichermaßen zugrunde: Die spritzfertig verdünnte Farbe gelangt an der Vorderseite der Apparate in den austretenden Luftstrom, wird mitgerissen, zerstäubt und erreicht in Form relativ feiner bis feinster Tröpfchen die zu bearbeitende Oberfläche.
Der Airbrush ist ein feinmechanisches (Präzisions-)Werkzeug mit teilweise recht empfindlichen Bauteilen. Wie bei allen Werkzeugen sind es auch hier die Qualitätswerkzeuge, mit denen sich auf Dauer die besten Ergebnisse erzielen lassen.
Die hohen Anforderungen, denen Modelle heute genügen sollen, legen die Messlatte auch bei den Werkzeugen hoch. Neben konstruktiven Merkmalen, die bei der Auswahl eines Airbrushs selbstverständlich zählen, kommt der Material- und Verarbeitungsqualität eines Airbrushs eine besondere Bedeutung zu. Hochwertige Spritzbilder lassen sich auf Dauer nur erzielen, wenn alles stimmt.
Die Qualitätskriterien werden, wie bei allen Werkzeugen, im Wesentlichen von den namhaften, „alteingesessenen" Herstellern im mittleren und oberen Preissegment gut bis sehr gut erfüllt. Diese Hersteller werden auch die Verschleiß- und Ersatzteilversorgung sicherstellen. Aber natürlich gibt es auch subjektive Argumente zugunsten einer bestimmten Gerätebauart oder eines einzelnen Gerätes. Solange diese nicht zu Abstrichen bei den Qualitätsmerkmalen führt, lässt sich wunderbar damit leben. Dazu später mehr.
Bild 1-2: Dieser Präzisions-Airbrush (Fließsystem) für feinste Arbeiten besitzt einen seitlich offenen Luftkopf, um durch das seitliche Abfließen des Luftstroms den kleinstmöglichen Spritzabstand zu ermöglichen.
Funktionsprinzipien des Airbrushs
Die einzelnen Gerätegruppen lassen sich nach der Art, wo und wie die Farbe in den Luftstrom gelangt, nach der Art der Farbzuführung, nach der Funktion des Bedienungshebels und dem Durchmesser der Farbdüsen unterscheiden. Als Airbrush gelten kleine Spritzgeräte, deren Farbdüse innerhalb der Luftdüse, die dann Luft- oder Saugkappe genannt wird, montiert ist. Luft und Farbe mischen sich innerhalb des Gerätes. Man spricht vom Internal-mix-Gerät.
Druckluftzerstäuber, also einfache Farbspritzapparate, sind Geräte mit einer Farbdüse oder einem simplen Saugrohr, die vor der Luftdüse in den austretenden Luftstrom ragen. Luft und Farbe mischen sich außerhalb des Geräts, nach dem sogenannten External-mix-Prinzip.
Qualitätsunterschiede im Sprühstrahl der beiden Gerätegruppen sind vor dunklem Hintergrund gut zu erkennen. Selbst wenn ein guter Airbrush (internal-mix) wesentlich näher an der Kamera ist, zeigt er doch einen deutlich feineren Sprühstrahl als ein External-mix-Gerät.
Bild 1-3: Durch die Art, in welcher die Farbe ihrem Transportmittel, also dem Luftstrom, zugeführt wird, unterscheiden wir grundsätzlich zwei Gerätegruppen (internal-mix / external-mix).
Die Möglichkeit, bestimmte Gerätegruppen anhand der qualitätsbezogenen Aussage zum Farbauftrag zu unterscheiden, führt zu einer inhaltlich etwas enger umrissenen Fassung des Begriffs Airbrush. Einen sehr fein verteilten, gleichmäßigen und während des Arbeitens gut zu steuernden(!) Farbauftrag zu schaffen, ist die zentrale Aufgabenstellung. Deshalb bleibt die Bezeichnung Airbrush allein den Geräten vorbehalten, bei denen die Farbe mit dem Luftstrom (internal-mix) austritt. Farbspritzapparate, deren Sprühstrahl im external-mix entsteht, werden dagegen als „einfache Spritzgeräte oder „Druckluftzerstäuber
bezeichnet. Die Übernahme der englischen Bezeichnung Airbrush deutet in diesem Kontext auf eine sprachliche Problematik hin: Es gibt im Deutschen bisher keine adäquate, d. h. auch gebräuchliche Übersetzung dieses Begriffs. Das Wort „Luftpinsel wird eher zum Spaß verwendet. Der in diesem Zusammenhang häufig genutzte Ausdruck „Spritzpistole
erweist sich gleich in mehrfacher Hinsicht als problematisch. So wird einerseits durch die Bezeichnung „Pistole" die Hebelfunktion des betreffenden Farbspritzapparates als eine einfache gekennzeichnet, andererseits kann als mögliche Übersetzung des englischen Begriffs „spray gun ein einfaches Spritzgerät gemeint sein. Im Folgenden wird deshalb auf die Verwendung des Ausdrucks „Spritzpistole
völlig verzichtet.
Bild 1-4: Qualitätsunterschiede im Sprühstrahl sind vor dunklem Hintergrund gut zu erkennen. Obwohl der Airbrush (internal-mix) näher an der Kamera ist, zeigt er doch einen feineren Sprühstrahl als die „spray gun" (external-mix). Das Versprühen von Wasser kann zugleich auch der erste Funktionstest für einen neuen oder neu zusammengesetzten Airbrush sein.
Die Arten der Farbzuführung
Beim Airbrush gibt es zwei Arten der Farbzuführung: das Saugsystem, bei dem der Luftstrom die Farbe aus einem unterhalb der Gehäuseachse montierten Farbbehälter ansaugt, und das Fließsystem, bei dem die Farbe von oben durch die Schwerkraft zur Farbdüse fließt. Mit welcher Art der Farbzufuhr, also Saug- oder Fließsystem, sollte ein in Betracht kommender Airbrush ausgestattet sein? Ein möglicher arbeitstechnischer Nachteil des Saugsystems ist die Verfügbarkeit der Farbe, denn sie muss erst von unten angesaugt werden. (Beim Fließsystem läuft die Farbe von oben automatisch aus einem über dem Airbrush-Gehäuse angebrachten Farbbehälter bis nach vorn in die Farbdüse hinein.) Darüber hinaus wird sich die gründliche Reinigung eines Saugsystem-Airbrush – bedingt durch die vielfach längeren und oft sehr verwinkelten Farbkanäle – meist aufwendiger gestalten als die eines Fließsystemgeräts. Als vorteilhaft kann sich das Saugsystem erweisen, wenn größere Flächen mit einer begrenzten Anzahl von Farben aus verschließbaren Farbgläsern eingefärbt werden. Dies wird eher bei großen RC-Modellen der Fall sein. Ein weiterer Grund, Saugsystemgeräte zu bevorzugen, ist dann ein subjektiver: Manche Anwender haben den Farbbecher einfach lieber unten …
Bild 1-5: Ein einfacher Saugsystem-Airbrush für ausgedehnte Arbeiten, wie er noch bei vielen Modellbauern in der Schublade zu finden ist
Der Bedienungshebel
Zur Funktion des Bedienungshebels: Der Bedienungshebel, der mit dem Zeigefinger betätigt wird, gibt durch einfaches Niederdrücken nur den Luftstrom frei. Man spricht dann von einem Gerät mit einfacher Hebelfunktion oder single-action. Wird beim Zurückziehen des Hebels die austretende Farbmenge dosiert, wobei der Luftstrom automatisch mit freigesetzt wird, spricht man von einer gekoppelten Doppelfunktion oder fixed-double-action .
Bild 1-6: Dieser Airbrush hat einen Bedienhebel mit einfacher Funktion (engl.: single-action): Durch Niederdrücken des Hebels wird die Luft freigegeben, die Farbmenge wird am Ende der Griffkappe dosiert.
Bild 1-7: Ein Airbrush mit einem Bedienhebel, der eine gekoppelte Doppelfunktion (engl.: fixed double-action) ausübt: Durch Zurückziehen des Hebels wird erst die Luft freigegeben und dann die Farbmenge dosiert.
Bild 1-8: Dieser Airbrush hat einen Bedienungshebel mit unabhängiger Doppelfunktion (engl.: independent double-action): Durch Niederdrücken des Hebels wird die Luft freigegeben, durch das Zurückziehen der Farbfluss gesteuert.
Die unabhängige Doppelfunktion (independent double-action) bildet die dritte und vom Umgang her vielseitigste Variante der Hebelfunktion: Durch Niederdrücken des Bedienungshebels wird die Luft freigegeben, durch das Zurückziehen des niedergedrückten Hebels dann die gewünschte Farbmenge in den Luftstrom eingespeist. Diese Bauart ist die meist verwendete. Dennoch gibt es Modellbauer, denen eine gekoppelte Doppelfunktion mehr liegt (Stichwort: subjektives Empfinden). Bei einigen qualitativ hochwertigen Airbrushmodellen mit unabhängiger Doppelfunktion lässt sich die Luftzufuhr über den Bedienhebel sogar dosieren, ohne dass dies in den Gerätebeschreibungen speziell ausgelobt wird.
Die Farbdüse
Welche Düsenbohrung wofür? Die Farbdüsenöffnung, durch die die Farbe in den Luftstrom gelangt, spielt für die Spritzbarkeit bestimmter Farben, mehr noch hinsichtlich der Größe der zu bearbeitenden Fläche, eine Rolle. So eignet sich eine Düsenbohrung von 0,15 mm bis 0,3 mm nur für feinere Farbaufträge, zu denen eigentlich alle Aufgabenstellungen im Plastikmodellbau gehören. Für große RC-Modelle kommen Düsenbohrungen ab 0,4 mm ins Spiel.
Dem entgegen gehört der Durchmesser einer Farbdüse von beispielsweise 1,4 mm zu einer „Lackierpistole" zum Spritzen wirklich großer Flächen.
Die maximale Düsenbohrung eines Airbrushs liegt in der Regel zwischen 0,5 mm und 0,8 mm. Mit der Zuordnung bestimmter Düsenbohrungen zu bestimmten Aufgabenbereichen schließt sich der Kreis zu den eingangs angesprochenen Anforderungen, denen der Airbrush genügen soll. So leuchtet es ein, dass ein Airbrush mit einer 0,15 mm oder 0,3 mm Düsenbohrung relativ ungeeignet ist, um damit ein ganzes Auto, wohlgemerkt in Originalgröße, lackieren zu wollen. Es wird auch der Versuch misslingen, mit einer 1,4 mm Düsenbohrung eine Linie zu ziehen, die keinen Millimeter breit sein soll.
Gleiches gilt für das Volumen des Farbbehälters, das je nach Gerät zwischen 0,3 ml (für feinste Arbeiten) und 600 ml (für Lackierarbeiten) liegen kann. Eine Differenz von 6 ml zu 7 ml dürfte dagegen für den Modellbauer unerheblich sein und kaum die Entscheidung zu Gunsten eines ganz bestimmten Gerätes beeinflussen.
Bild 1-9: Ein solcher Airbrush (gekoppelte Doppelfunktion) mit 0,4 mm Düsenbohrung und einem Farbbecherinhalt von 15 ml ist nur für wirklich große Modelle interessant. Dieser Spritzapparat steht für die größten Airbrushmodelle: mittlere Detailarbeiten gelingen mit ihm genauso gut wie das Einfärben ausgedehnter Flächen.
Bild 1-10: Der Begriff „Lackierpistole" wird von den Herstellern für moderne Lackieranlagen beibehalten, obwohl sie längst keine Spray Guns mehr sind. Diese Spritzapparate sind für das großflächige Aufbringen von Hightech-Lacken in den Lackierbetrieben entwickelt worden.
Je feiner Düse und Nadel eines Airbrushs ausfallen, desto wichtiger wird eine sehr hohe Materialqualität der eingesetzten Teile. Dabei geht es um möglichst geschlossene Oberflächen im mikroskopischen Bereich. Jegliche Unebenheiten und auch Haarrisse führen dazu, dass sich Pigmente und andere essentielle, feste Bestandteile von Modellbaufarben verfangen und den Sprühstrahl merklich beeinträchtigen. Routinemäßig gereinigt werden müssen natürlich alle Nadeln und Farbdüsen.
Bild 1-11: Schon der Blick auf den Luftkopf dieser Lackierpistole mit seinen zahlreichen seitlichen Luftkanälen (MSB – Enghorndüse) zeigt, dass dieses Gerät hinsichtlich des Sprühstrahls ganz anderen Anforderungen genügen muss als ein Airbrush.
Bild 1-12: Zum Lösen von Farbresten durch „Zurückblubbernlassen" wird ein Finger oder eine dafür vorgesehene Kunststoffkappe verwendet.
Die Handhabung
Hilfreich beim Reinigen zwischendurch ist das „Zurückblubbernlassen" eines Reinigungsmittels oder Verdünners im Airbrush. Beim klassischen Airbrush mit geschlossener, ringförmiger Saugkappe lässt sich einfach ein Finger vor diese halten, damit der Luftstrom zurück in die Farbkanäle gedrückt wird. Für seitlich offene Saugkappen sind längliche Kunststoffkappen zum Zurückdrücken des Luftstroms brauchbar. Auf diese Art lassen sich oft Farbreste, die nach dem Ausspritzen des Airbrushs noch in den Farbkanälen verblieben sind, ablösen.
Beim Reinigen wird der Unterschied von geschraubten zu gesteckten Farbdüsen besonders spürbar. Gesteckte, selbstzentrierende Düsen sind in der Regel größer und so in mehrfacher Hinsicht leichter zu handhaben. Auch ist es bei gesteckten Farbdüsen wesentlich leichter, die Nadel nach vorn herauszuziehen und wieder einzusetzen. Auf diese Weise kann die empfindliche Nadelspitze nicht so leicht beschädigt werden.
Ein weiterer Gesichtspunkt bei der Wahl des Airbrushs kann der „Systemcharakter" des fraglichen Gerätes sein, also seine Erweiterungs- und Anpassungsfähigkeit für unterschiedliche Aufgaben. Von austauschbaren Luftköpfen und Farbbehältern mit unterschiedlichem Fassungsvermögen über auswechselbare Farbdüsen in mehreren Bohrungsgrößen – meist gemeinsam mit Saugkappe und Nadel umzusetzen – bis hin zu Schnellkupplungen, speziellen Griffkappen und guten Reinigungswerkzeugen gibt es innovatives und interessantes Zubehör.
Bild 1-13: Ein Unterschied von geschraubten zu gesteckten Farbdüsen (gleiche Düsenbohrung!): Gesteckte, selbstzentrierende Düsen sind in der Regel größer und so in mehrfacher Hinsicht leichter zu handhaben.
Bild 1-14: Auswechselbare Düsen-/Nadelsätze, verschiedene Farbbehälter, unterschiedliche Luftköpfe inkl. Sprenklerkappe, eine Reinigungsnadel, Werkzeuge und Ersatzteile: das und mehr gehört in ein professionelles Airbrushsortiment.
Bild 1-15: Ein Quick-Fix-Griffstück für die Farbmengenbegrenzung: „Quick-Fix" bedeutet, dass die Nadelwegsbegrenzung mittels eines Druckmechanismus aktiviert wird. Die Begrenzung des Nadelhubs auf eine bestimmte Farbmenge erfolgt dann durch das Verdrehen des skalierten Verstellringes.
Bild 1-16: Airbrushhalter gibt es in vielen Varianten. Sie sollten dem abgelegten Airbrush in erster Linie sicheren Halt geben!
Einem Zubehörteil, das zu jedem Airbrush gehört, kommt eine ganz besondere Bedeutung zu: Bevor überhaupt Farbe in den Airbrush gefüllt wird, ist natürlich zu klären, wo dieser dann sicher abgelegt werden kann, ohne das die Spritzfarbe ausläuft. Airbrushhalter gibt es in den verschiedensten Ausführungen von allen wichtigen Herstellern. Augenfälligste Unterschiede: Die Halter werden entweder am Tisch angeschraubt, stehen frei auf dem Tisch oder sind mit anderen Zubehörteilen fest verbunden. Wichtig ist es, dass der Apparatehalter einen wirklichen Halt bietet (siehe dazu auch Kapitel