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Das 4. Opfer
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eBook76 Seiten54 Minuten

Das 4. Opfer

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Über dieses E-Book

Eine ganz normale Familie gerät aufgrund ihrer Lebensumstände in seelische Abgründe, die das Idyll zersprengen.

Die Handlung führt mit abgrundbösen Charakteren, die zunächst niemand vermutet, in einen mörderischen Sog, der nicht nur ein Opfer fordert.

Gier, Neid und Missgunst führen zu überraschenden Ereignissen und schließlich zu einem nicht vorhersehbaren Ende.
SpracheDeutsch
HerausgeberMiller E-Books
Erscheinungsdatum14. Apr. 2020
ISBN9783956000096
Das 4. Opfer
Autor

Coletta Coi

Beruf im pädagogisch-psychologischen Bereich, wohnhaft in Bayern, Alter 50 +

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    Buchvorschau

    Das 4. Opfer - Coletta Coi

    Inhalt

    Titel

    Zuhause

    Margret

    Im Heim

    Der Fehltritt

    Verletzte Eitelkeit

    Margrets Geheimnis

    Detektei Habicht

    Die Überwachung

    Karl

    Depressionen

    Beate

    Franz

    Tschechien

    Mitwisser

    Unmenschlicher Hass

    Beichte

    Der Verrat

    Der Plan

    Das 3. Opfer

    Geldgier

    Die Wende

    Familientreffen

    Abkassieren

    Besessenheit

    Das 4. Opfer

    Impressum

    Das 4. Opfer

    Coletta Coi

    Miller E-Books

    Zuhause

    Das stattliche, weiße Haus stand, angestrahlt vom weichen Morgenlicht der Sonne, unauffällig, doch gut wahrnehmbar mit seinem gepflegten Vorgarten mit der kleinen Rosenrabatte in dieser Straße, wo es seit mehr als 60 Jahren als Heim und Zuhause diente. Als wäre nichts geschehen. Hier, im Herzen von Niederbayern, hatte einmal eine glückliche Familie gelebt. Von außen schien dem Betrachter alles in Ordnung zu sein – wie das eben so ist. Doch der Schein überdeckt so oft das Sein. Wer kann schon in menschliche Abgründe blicken?

    Es war ein schwüler Morgen im August. Die abgestandene Luft von Tagen hing wie eine Drohung im Wohnzimmer der Parterrewohnung und machte das Atmen schwer. Leichte Vorhänge flatterten fast unmerklich, da kaum ein Windhauch sie bewegte. Ein Fenster war gekippt, die übrigen alle geschlossen. Von draußen konnte man ganz leise das langsam einsetzende Singen der Vögel vernehmen. Doch ein Hauch von Tod drängte das Zwitschern in den Hintergrund. Was blieb, war der leicht süßliche Geruch, den Tote noch vor der beginnenden Verwesung ausdünsten.

    Die Atmosphäre im Zimmer war friedlich, fast zu friedlich. Alles stand an seinem Platz, es war ordentlich aufgeräumt wie immer. Nichts deutete auf ein Verbrechen hin, das sich hier ereignet haben musste.

    Eigentlich hätte Margret die Tote sein sollen, zufällig gestorben, in der Badewanne. Das war der Plan gewesen. Ursprünglich.

    Doch es war nicht Margret, die mit aufgeschlitzten Pulsadern in ihrem Lieblingsstuhl am Fenster saß. Das Gesicht der Toten war zu einer fragenden Maske erstarrt. Die Kripo würde später „Selbstmord" in den Akten vermerken. Es war offensichtlich Selbstmord, wie jeder sehen konnte. Jeder wusste, dass Beate labil gewesen war und sich wahrscheinlich aus Hoffnungslosigkeit das Leben genommen hatte.

    Wie hatte es nur dazu kommen können?

    Doch sie war nicht der einzige tote Mensch in diesem Haus.

    Erstaunt nahm Margret ihre Umgebung wahr. Hatte sie geträumt? Sie war wieder zu Hause, in ihrem Haus. Doch die Tote im Sessel – was hatte das zu bedeuten? War es wirklich eine Tote? Irgendwie war Margret nicht ganz bei sich, nicht ganz anwesend. Es kam ihr vor, als würde sie als Voyeur von außen in ihr Wohnzimmer blicken. Streit – Geschrei – ein Messer. Da war doch noch jemand im Zimmer gewesen? Aber nein, sie konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Jetzt war sie auf jeden Fall alleine. Mutterseelenallein. Wäre da nicht die Tote auf dem Stuhl gewesen, deren Blick aus starren Augen sie kaum mehr ertragen konnte. Noch war sie zu erschöpft, um die Zusammenhänge zu erkennen. Letzte Nacht musste etwas Schreckliches passiert sein. Plötzlich – ein lautes Klingeln. Es war jemand an der Türe.

    Es war Franz, ihr Sohn. Nach einem flüchtigen Blick auf seine Schwester wusste er, was zu tun war. Er rief die Polizei. Die Polizisten würden sich um alles kümmern. Irgendwie konnte er keine Trauer empfinden. Es hatte alles so kommen müssen.

    Margret

    Sie war ungefähr 1,65 Meter groß, schlank und ihre Gesichtszüge verrieten, dass sie einmal eine recht hübsche Frau gewesen sein musste. Ihre grau-weißen Haare mit einem modernen Schnitt wirkten natürlich, obwohl ein guter Coiffeur hier der Natur bestimmt ein wenig nachgeholfen hatte. Selbst ungeschminkt verfügte sie über eine attraktive, sympathische Ausstrahlung. Auch kleine Fältchen um Mund und Augen ließen keinen Rückschluss auf ihr eigentliches Alter zu. Sie hatte dieses gewisse Etwas, das aus gewöhnlichen Frauen Persönlichkeiten macht. Ihre grünen Augen wirkten wach und interessiert.

    Jetzt saß sie hier in diesem kleinen Zimmer und wusste eigentlich nicht so genau, was sie hierher geführt hatte. Wenn sie um sich blickte, so erkannte sie zwar einige von ihren früheren Lieblingsmöbelstücken, doch die Umgebung selbst war ihr fremd. Es gab nichts, woran sich ihr Blick klammern konnte. Ruhelos schweiften ihre Augen im Viereck. Von einer Ecke zur anderen. Sie liebte doch Bilder. Warum gab es hier keines? Nichts, woran sie sich klammern konnte, Einen Gegenstand, der sie an etwas erinnerte. Fehlanzeige.

    Das Zimmer war viel kleiner als jenes, das sie zuletzt bewohnt hatte. Die Möblierung bestand aus einem Sideboard, dessen Kunststoffmaserung wohl Holz imitieren sollte. Ein Bett, ein Stuhl und ein kleiner Tisch aus dem gleichen Material vervollständigten den sterilen Eindruck des Zimmers. Wie sehr sie Kunststoff verabscheute! Es war kein

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