Gefährtenprüfung
Von Amber Kell
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Über dieses E-Book
Als der ehrwürdige Herzog Torrance Zelan ausgesandt wurde, um Schürfrechte auszuhandeln, hatte er keine Ahnung, dass sein Onkel ihn jemandem versprochen hatte. Sein Herz hat den Verlust seines Liebhabers zwei Jahre zuvor noch nicht verwunden, darum ist Tor so gar nicht auf die Anziehungskraft des Drachenkönigs vorbereitet.
König Naron weiß, es ist falsch den gutaussehenden Herzog reinzulegen, doch die Versuchung zu prüfen, wie gut Tor zu ihm passt, ist zu groß, als dass er ihr widerstehen könnte. Naron weiß genau welcher der Anwärter sein Bett wärmen soll: der sexy Herzog.
Amber Kell
Amber Kell is a dreamer who has been writing stories in her head for as long as she could remember.She lives in Seattle with her husband, two sons, three cats and one very stupid dog. To learn more about her current books or works in progress, check out her blog at http://amberkell.wordpress.com.Her fans can also reach her at [email protected].
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Buchvorschau
Gefährtenprüfung - Amber Kell
Kapitel Eins
Der ehrwürdige Herzog Torrance Zelan nahm noch einen Schluck des heißen, bitteren Kaffees und dachte missmutig über seine Reise in die Drachenwelt nach. Es gab Tage, da wäre aller Kaffee des Universums nicht genug, jemanden wach zu bekommen. Nachdem er zuvor seinen Cousin Joriah zu dessen Paarungszeremonie besucht hatte, musste er sich nun mit dem König der südlichen Provinzen treffen, um Schürfrechte auszuhandeln. Der Hohe König, Tors Onkel, wollte Zugang zu den seltenen Mineralen, die nur in diesem Teil der Galaxie zu finden waren und von denen viele notwendige Komponenten für Warp-Antrieb-Prozessoren waren. Da Tor eine persönliche Verbindung zu einem Drachen hatte, dachte Tors Onkel, er wäre der geeignetste Repräsentant.
Tor behielt seine Meinung für sich, bis er den König des Südens traf. Larien hätte diese Reise geliebt. Der liebe, sanfte Larien mit dem stählernen Körper und der süßen Stimme, hatte davon geträumt eine Welt zu besuchen, in der er Drachen beim Fliegen beobachten konnte. Sie sollten nie die Gelegenheit dazu bekommen. Verdammt, Tor vermisste ihn.
„Du hättest diese Reise geliebt, Süßer", flüsterte Tor.
Tor schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und hielt die Tränen zurück. In Momenten wie diesen wünschte er sich, er wäre seinem Geliebten ins Jenseits gefolgt, statt zurückzubleiben. Larien zu verlieren, hatte ihn wie ein Schlag in den Magen getroffen.
Nur seine Familie hatte ihn davon abgehalten, allem ein Ende zu setzen. Er konnte seine Kinder nicht im Stich lassen. Obgleich sein gebrochenes Herz ramponiert und angeschlagen blieb, liebte er sie genug, um zu leben. Die Tatsache, dass er nicht körperlich bei ihnen sein konnte, minderte seine Fürsorge nicht. Seine Kinder wussten, beide Elternteile liebten sie, auch wenn sie nicht zusammen waren.
Tor seufzte. Er presste sein Gesicht in die Hände, um unauffällig die Tränen wegzuwischen, die er trotz aller Anstrengung nicht hatte aufhalten können. Das kalte Fensterglas kühlte seine erhitzte Haut und ihm entfuhr ein weiteres tiefes Seufzen. Auch wenn er das Sternenfeld vor dem Fenster nicht sehen konnte, wusste er es war noch da.
Im Kindesalter drachengebunden, war seine Sicht beschränkt auf das, was sein Drache ihm zu sehen erlaubte. Seitdem kam und ging seine Fähigkeit zu sehen, wie eine schlechte intergalaktische Übertragung. Manchmal war sie unerträglich klar, doch meist war sie eine allumfassende Schwärze, nur durchbrochen von dem strahlenden Funkeln der Sterne. Wenn der Drache Baroy des Nachts durch den Kosmos flog, sah Tor alles, was auch das Geschöpf sah. Durch die ständige Verbindung seiner Augen mit denen des Drachens im Weltall, war er blind für das alltägliche Leben um ihn herum. Es gab Tage, da wünschte er sich, er hätte den Babydrachen als kleiner Junge niemals berührt.
„Habt Ihr etwas gesagt, mein Herr?"
„Nichts Wichtiges, Pietro. Ich habe nur daran gedacht, wie gerne Larien die Drachen besucht hätte."
Der ältere Mann grunzte zustimmend: „Herr Jall hatte immer von Drachen geträumt. Er wäre nur zu gerne mit auf diese Reise gekommen."
Tränen verschlossen ihm die Kehle und so nickte Tor nur wortlos.
Pietro gab einen leisen, missbilligen Laut von sich: „Er würde auch gewollt haben, dass Ihr mit Eurem Leben weitermacht."
Tor lächelte widerwillig. „Sehr subtil, Pietro. Er nahm einen Schluck aus der Kaffeetasse und winkte den Diener fort: „Du bist für heute Nacht entlassen. Danke schön.
Er konnte spüren wie Pietro ihn anstarrte, als könnte er Tor mit purer Willenskraft dazu bringen, wieder zu sehen. Larien hatte immer gesagt, Pietros eisige graue Augen mussten aus Polargletschern gehauen worden sein, um diese Frostigkeit erreicht zu haben. Einer der Vorteile daran fast blind zu sein war, er konnte eisige Blicke ignorieren.
„Denkt an meine Worte, Herr. Herr Jall lebte für Euer Lächeln. Beschmutzt sein Andenken nicht, indem Ihr vergesst wie das geht."
Mit diesem Schlag zum Abschied hörte Tor, wie die Tür geschlossen wurde.
„Du bist heute Abend traurig."
Baroys Stimme hallte leise flüsternd durch seinen Kopf, wie ein verlorengegangenes Wort, das auf einer Brise davongetragen wurde. Die leise summende Stimme des Weltraumdrachen war beruhigend und gleichzeitig ruppig. Tors Leben hatte sich für immer geändert, als er sich im zarten Alter von fünf Jahren mit einem Babyweltraumdrachen verbunden hatte. Soweit er wusste, war er das jüngste Wesen überhaupt, menschlich oder nicht, das die Bindung zu dieser seltenen Rasse überlebt hatte.
„Ich vermisse meinen Gefährten", schickte er dem Drachen als mentale Antwort zurück.
„Du vermisst deinen Geliebten, korrigierte der Drache. „Deinen Gefährten musst du erst noch treffen.
„Das macht es nicht weniger schmerzhaft."
„Nein, das tut es nicht."
Ihm entfuhr ein verbittertes Lachen.
„Wenn es so sehr weh tut, einen Geliebten zu verlieren, will ich keinen Gefährten."
„Das ist keine Frage des Wollens, es ist eine Frage des Schicksals. Du wirst deinen Gefährten bald treffen. Ich habe es vorhergesehen."
Es lief Tor eiskalt den Rücken herunter.
Der Drache irrte sich nie. Das Wesen war sogar noch genauer als Tors Tochter Alexandra, die als Seherin geboren wurde.
„Ich will keinen Gefährten", wiederholte er. Tor fragte sich, ob es den nebulösen Gefährten aus seiner Zukunft verschwinden lassen würde, wenn er dies oft genug wiederholte.
Sein Herz schmerzte noch von Lariens Verlust. Er war nicht dazu bereit, es noch einmal zu riskieren.
„Die Dinge passieren zu ihrer eigenen Zeit."
Großartig. Genau das hatte ihm gefehlt: