Orthomolekulare Medizin - Vitamin D3 - Vitamin K2 - Eine Anthologie
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Volker H. Schendel
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Buchvorschau
Orthomolekulare Medizin - Vitamin D3 - Vitamin K2 - Eine Anthologie - Volker H. Schendel
- Eine Anthologie -
Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.
Linus Pauling
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Zuerst soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass vor jeder Selbstbehandlung mit Vitamin D ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden sollte und eine Bestimmung der aktuellen Vitamin-D-Konzentration im Blut unerlässlich ist. Dies ist mittlerweile auch mit postalisch versendeten Labortests möglich (siehe u.a. medivere.de). Ebenfalls empfiehlt es sich, nach Erstdosierung sowie einigen Wochen Dauerverwendung den Spiegel kontrollhalber nochmals zu bestimmen, um den tatsächlichen Erfolg zu überprüfen.
Leider ist es möglich, dass Sie Ihren Arzt durch Übergabe der o.g. wissenschaftlichen Fakten erst informieren müssen. In Lehre & Praxis arbeiten Mediziner häufig noch mit veralteten Daten aus Zeiten, in denen die wissenschaftlichen Analysemethoden der Labore und damit auch der Erkenntnisstand noch unterentwickelt waren.
Die orthomolekulare Medizin ist eine maßgeblich von Linus Pauling beeinflusste medizinische Methode.
Dr. Linus Carl Pauling (1901-1994).
Pauling definiert wie folgt: Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.
Linus Pauling war einer der herausragendsten wissenschaftlichen Denker dieses Jahrhunderts und Atomwaffengegner. Er erhielt 1954 den Nobelpreis für Chemie für seine Forschungen über die Molekülstruktur der Proteine und 1962 den Nobelpreis für den Frieden für seine Anstrengungen, Kernwaffentests zu beenden. (Der Friedensnobelpreis wurde ihm nachträglich im Jahre 1963 zuerkannt, nachdem das Moskauer Abkommen über ein Verbot der Kernwaffenversuche in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser unterzeichnet wurde.)
Pauling stammte aus einer deutschen Einwandererfamilie. Er wurde am 28. Februar 1901 als Sohn eines deutschen Apothekers in Portland im US-Staat Oregon geboren. Bereits mit 16 Jahren nahm er in der USA sein Studium der Mathematik, Physik und Chemie auf. Mit Hilfe eines Guggenheim-Stipendiums reiste Pauling 1926 nach Europa, um bei Arnold Sommerfeld in München, Niels Bohr in Kopenhagen und Erwin Schrödinger in Zürich weiterzustudieren. Er widmete die zwei Jahre in Europa ganz seiner Arbeit auf dem neuen Feld der Quantenmechanik und entschied, dass dies der zukünftige Schwerpunkt seiner Forschungen sein sollte. Damit wurde er einer der ersten Wissenschaftler auf diesem Gebiet. 1927 dann übernahm er eine Assistenzprofessur am CalTech (California Institute of Technology) für Theoretische Chemie. Dort setzte er seine Röntgenstudien an Kristallen fort und beschäftigte sich mit quantenmechanischen Berechnungen bei Atomen und Molekülen.
In den 1930er Jahren begann Pauling mit der Veröffentlichung von Aufsätzen über die Natur von chemischen Bindungen, die 1939 in seinem berühmten Buch Die Natur der chemischen Bindung
(Originaltitel: The Nature of the Chemical Bond
) veröffentlicht wurden. Vor allem für seine Arbeiten auf diesem Feld erhielt er 1954 den Nobelpreis für Chemie für seine Forschungen über die Natur der chemischen Bindung und deren Anwendung zur Erhellung der Strukturen von komplexen Substanzen
.
Der Zweite Weltkrieg verursachte eine grundlegende Änderung in Paulings Leben. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ziemlich unpolitisch, aber als Ergebnis seiner Erfahrungen engagierte er sich als Friedensaktivist. 1946 wurde er Mitglied des Emergency Committee of Atomic Scientists, dem Albert Einstein vorsaß und der die Öffentlichkeit über die Gefahren aufklären wollte, die von Nuklearwaffen ausgehen. 1957 begann Pauling zusammen mit dem Biologen Barry Commoner einen Petitionsfeldzug. Dieser hatte die Verteilung von radioaktiven Strontium-90 in den Milchzähnen von Kindern in ganz Nordamerika untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass die überirdischen Atomtests große Gesundheitsrisiken durch den radioaktiven Fallout mit sich bringen. 1958 übergaben Pauling und seine Frau der US-Regierung eine Petition der Vereinten Nationen, die von mehr als 11.000 Wissenschaftlern unterzeichnet wurde und ein Ende der Atomtests verlangte. Der darauf folgende öffentliche Druck führte zu einem Moratorium und einem Testverbot, das John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow 1963 unterschrieben. Am Tag, an dem der Vertrag in Kraft trat, vergab das Nobelpreis-Komitee Pauling den Friedensnobelpreis: Linus Carl Pauling hat sich seit 1946 immer unablässig eingesetzt, nicht nur gegen Atomwaffentests, nicht nur gegen die Verbreitung von Atomwaffen, auch nicht gegen deren Verwendung, sondern gegen jegliche Kriegsführung als Maßnahme zur Lösung internationaler Konflikte.
Linus Carl Pauling (1901-1994). Geboren in Portland (Oregon) als Sohn einer um 1900 aus Deutschland in die USA ausgewanderten Apothekerfamilie. Zweifacher Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Begründer der Orthomolekularen Medizin
Begründer der Orthomolekularen Medizin: Der zweifache Nobel-Preisträger Linus Pauling
Die wissenschaftliche Arbeit Paulings späterer Jahre hat viele Kontroversen verursacht und wird von vielen Wissenschaftlern nach wie vor mit Argwohn betrachtet. 1966, im Alter von 65 Jahren, begann er die Ideen des Biochemikers Irwin Stone zu übernehmen, der in großen Dosen von Vitamin C ein Mittel gegen Erkältungen sah. Pauling ging noch weiter und stellte die Behauptung auf, dass Vitamine in hohen Dosen auch gegen Krebs vorsorgen könnten. Er selbst nahm jeden Tag 10 Gramm Vitamin C zu sich.
Während viele Wissenschaftler diese Annahmen nicht für gültig erachten, gibt es eine wachsende Zahl, die überzeugt ist, dass dies einer der Fälle ist, in denen natürliche Substanzen im Körper Krankheiten verhindern können. Daraus entwickelte sich die neue Disziplin der orthomolekularen Medizin. Als Pauling 1974 in Rente ging, gründete er zusammen mit anderen das Institut für Orthomolekulare Medizin in Palo Alto, Kalifornien, das heute das Pauling Institute of Science and Medicine ist. Heute ist das Institut von den massiven Dosen Vitamin C wieder abgekommen. Pauling selbst war hingegen mit plakativen Formulierungen (Vitamine, Vitamine!
) gegen fast jedes medizinische Problem vorgegangen. Als Vollmitglied und Ehrenpräsident engagierte sich Linus Pauling aktiv zusammen mit dem Nobelpreisträger Alexander Michailowitsch Prochorow (Russland) und dem Psychosomatiker Yujiro Ikemi (Japan) für den Aufbau der International Academy of Science.
Linus Pauling und Marie Curie sind die beiden einzigen Menschen, die einen Nobelpreis auf mehr als einem Gebiet erhalten haben, wobei Linus Pauling der einzige ist, der ihn zweimal erhielt, ohne ihn mit einem anderen Menschen teilen zu müssen.
Pauling starb im hohen Alter von 93 Jahren an Altersschwäche und trug einen in dieser Lebensphase für Männer sehr häufigen Prostatakrebs in sich, den 3/4 aller Männer über 80 Jahre haben, auf seiner Farm in Big Sur in Kalifornien. Bis zu diesem hohen Alter war Prof. Linus Pauling sehr rüstig und geistig hellwach. Seine Vitalität und sein hohes Alter führte er auf seine gesunde Lebensweise und die Einnahme von Vitalstoffen zurück.
Mineralien, Vitamine und Enzyme sind an allen Vorgängen im Körper beteiligt. Wenn wir nicht genügend davon aufnehmen bzw. bei Enzymen selber bilden, leidet das ganze Körpergeschehen. Schließlich stellen sich Krankheiten, bei längerem Mangel auch solche chronischer Art ein.
Neuester Wissensstand ist, dass Vitamine, Mineralien und Enzyme dafür sorgen, dass Wirkstoffe, die zu Heilzwecken eingesetzt werden, in ihrer Wirkung unterstützt und verstärkt werden, so dass weniger Wirkstoffe benötigt werden. Die sekundären Pflanzenstoffe, von denen viele äußerst wirksame Antioxidantien sind, sorgen dafür, dass freie Radikale als Alterungs- und Krankheitsverursacher wenig Chancen haben und unterstützen das körpereigene Entgiftungssystem.
Orthomolekulare Medizin hat etwas mit Nährstoffen zu tun.
Nun gibt es ja genügend Menschen, übrigens nicht nur Mediziner, die dieses Konzept mit reichlich Vorurteilen betrachten und der Meinung sind, dass die Wirkung der Mikronährstoffe „wissenschaftlich nicht belegt sei, dass Vitalstoffkombinationen unnötig wären und lediglich „teuren Urin
produzieren würden oder dass es ohnehin keinen Vitaminmangel mehr gäbe.
Alternativer Hokuspokus?
Es wird als „alternativer Hokuspokus abgetan oder – und das ist dann das eigentlich vernichtende Urteil – der ganze „Vitaminzauber
sei einfach „unwissenschaftlich. Nun denn. Wir werden hier kein Wort darüber verlieren, ob die Prüfmethoden der einschlägigen Industrie vor der Markteinführung von Contergan oder Vioxx – beide Pharmapräparate mussten nach Bekanntwerden heftigster Nebenwirkungen vom Markt genommen werden – „wissenschaftlich
waren oder nicht. Sie ahnen bestimmt, welche Meinung wir dazu haben.
Was ist orthomolekulare Medizin?
Doch lassen Sie uns zunächst einmal klären, was denn nun orthomolekulare Medizin eigentlich ist, denn das Vorbeugen und das Heilen mit Vitalstoffen wird langsam eben doch zu einem Teil der Medizin. Jod und Selen sind schon lange keine „Außenseitertipps" mehr, wenn es um die Vorbeugung von Schilddrüsenerkrankungen geht. Dass Vitamin C gegen Erkältungen hilft und Vitamin D und Kalzium die Knochen stärken, ist mittlerweile Allgemeinwissen geworden und inzwischen bekommt fast jede Schwangere Folsäure verschrieben, um Fehlbildungen des Kindes vorzubeugen.
Wirkstoffe aus der Natur
Wir haben uns der Naturheilkunde verschrieben. Das ist zunächst die Pflanzenheilkunde und weiter der Einsatz von solchen Stoffen, die der Körper benötigt, um funktionieren zu können: Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren und Enzyme.
Die Pflanzenheilkunde wird seit vorgeschichtlicher Zeit bei allen Völkern der Erde ohne Unterbrechung praktiziert. Das über lange Zeiträume entstandene immense Wissen und die Jahrtausende alten Erfahrungen über die Wirkungen auf den Menschen sind ein Kulturschatz, den wir bewahren und weiter tragen sollten. – Inzwischen ermuntert auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) alle Staaten, an den alten Traditionen der Pflanzenheil-kunde festzuhalten und sie zu pflegen.
Die Pflanzenheilkunde sieht Universum und menschlichen Körper noch als Einheit und gründet auf der Anschauung, dass alle Dinge miteinander in Beziehung stehen. Sie wirkt reinigend und ausgleichend auf den Organismus und bringt seine Energie wieder zum Fliessen.
Die älteste bekannte ganzheitliche Heilkunde ist der indische Ayurveda, auf den die traditionelle chinesische Medizin (TCM) aufbaut. Später wurde medizinisches Wissen im antiken Griechenland und Rom gesammelt und gelangte Jahrhunderte später über die Araber nach Mitteleuropa. Die Indianer Nord-und Südamerikas hatten ein mindestens ebenso umfangreiches Heilwissen wie die Kelten im alten Nordeuropa und heute haben wir Zugang zum gesamten Wissensschatz der Naturmedizin.
Mit den modernen Methoden der Naturwissenschaft können wir inzwischen viele der Pflanzenwirkstoffe analysieren und damit zunehmend das alte Erfahrungswissen bestätigen.
Die meisten Heilpflanzen entfalten ihre größte Wirkung, wenn die gesamte Pflanze genutzt wird. Es sind eben nicht die isolierten Einzelsubstanzen, wie sie häufig in der Schulmedizin angewandt werden, sondern es ist das Zusammenwirken der oftmals großen Wirkstofffülle in den Pflanzen, unterstützt und verstärkt von den gleichfalls vorhandenen Nährstoffen, die den Gesamteffekt ausmachen, den kein Einzelstoff für sich erreichen kann.
Ernährungslehre
Ein weiterer Aspekt der Naturheilkunde ist in den Erkenntnissen der modernen Ernährungslehre verankert. Wir wissen heute, dass außer den aufbauenden und Energie liefernden Stoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten noch eine Reihe weiterer Wirkstoffe benötigt werden, um die erstgenannten Stoffe aufzuschließen, im Körper zu verwerten und vor Oxidation zu schützen. Dieses „Getriebeöl liefern uns Mineralien, Vitamine, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Die Anwendung dieser im Körper benötigten lebensnotwendigen (essentiellen) Stoffe bezeichnen wir heute als orthomolekulare Medizin („das richtige Molekül zur richtigen Behandlung
).
Frei übersetzt heißt das Wort „orthomelekular so viel wie „richtig versorgt mit Nährstoffen
Der große Naturforscher und zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling entwickelte dieses auf optimaler Ernährung aufbauende Verfahren zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten zusammen mit anderen Wissenschaftlern Mitte der sechziger Jahre. Er erkannte, dass viele chronische Krankheiten dann auftreten, wenn die Biochemie des Körpers durch Mängel oder Ungleichgewichte im Nährstoffhaushalt gelähmt wird und dass die Zufuhr dieser Stoffe eine wirksame Behandlung bilden.
Er definierte es so:
„Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheit durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise dort vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind."
Man könnte es auch vereinfacht ausdrücken als „Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten mit körpereigenen Stoffen."
Mineralien, Vitamine und Enzyme sind an allen Vorgängen im Körper beteiligt. Wenn wir nicht genügend davon aufnehmen bzw. bei Enzymen selber bilden, leidet das ganze Körpergeschehen. Schließlich stellen sich Krankheiten, bei längerem Mangel auch solche chronischer Art ein.Neuester Wissensstand ist, dass Vitamine, Mineralien und Enzyme dafür sorgen, dass Wirkstoffe, die zu Heilzwecken eingesetzt werden, in ihrer Wirkung unterstützt und verstärkt werden, so dass weniger Wirkstoffe benötigt werden. Die sekundären Pflanzenstoffe, von denen viele äußerst wirksame Antioxidantien sind, sorgen dafür, dass freie Radikale als Alterungs- und Krankheitsverursacher wenig Chancen haben und unterstützen das körpereigene Entgiftungssystem.
Während die Schulmedizin mit meist hoch dosierten synthetischen Einzelsubstanzen arbeitet, die der Körper weder benötigt noch Mangel daran leidet, die ihm lediglich zugeführt werden, um an einer bestimmten Stelle in das Körpergeschehen einzugreifen – wobei zu den erwünschten Wirkungen unerwünschte Nebenwirkungen dazukommen – bietet die Naturheilkunde ein ganzheitliches Konzept mit geringem biologischen Wirkstoffaufwand bei größtmöglicher Wirkung durch Synergieeffekte an.
1998 hat das Robert-Koch-Institut folgende Zahlen zum Vitaminmangel in Deutschland veröffentlicht: Bei Vitamin A liegt die Versorgung der Bevölkerung im Durchschnitt 48 % unter den Mindestempfehlungen. Es fehlen also 52 % der Menge an Vitamin A, die notwendig wäre, wenigstens die Mindestempfehlungen zu erreichen.
Die Fachleute unter Ihnen wissen, dass diese Mindestempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) so bemessen sind, dass die Empfehlungsmengen lediglich verhindern würden, dass Mangelerscheinungen aufträten.
Diese Aussagen zur Unterversorgung wurden aufgrund einer Studie für folgende Vitalstoffe gemacht:
Vitamin A - 48 %
Vitamin B1 – 53 %
Vitamin B2 – 65 %
Vitamin B6 – 65 %
Folsäure – 98 %
Vitamin C – 53 %
Vitamin D – 75 %
Vitamin E – 42 %
Das Ergebnis dieser Studie des Robert-Koch-Instituts zeigt also eine deutliche bis dramatische Unterversorgung mit wichtigen Vitalstoffen auf. Die Schulmedizin mag über die Naturheilkundler milde lächeln, aber es ist trotzdem bereits Allgemeinwissen, dass der Mangel an Vitalstoffen zu schweren Mangelerkrankungen führen kann. Wenn man in Bezug auf Vitamin C chronisch unterversorgt ist, ist die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten eben um ein Vielfaches höher als wenn man ausreichend mit diesem Nährstoff versorgt wird. Es kann einen deutlichen Unterschied machen, ob man jeden Winter mehrfach erkältet ist oder ob man selbst eine Grippewelle unbeschadet übersteht.
Alle Vitalstoffe auf einen Blick
Vitalstoffe sind Substanzen, die Ihr Körper dringend benötigt, die er aber nicht oder nur in sehr geringen Mengen selbst herstellen kann. Sie sind daher auf die Zufuhr dieser Stoffe mit der Nahrung angewiesen.
Mineralstoffe und Spurenelemente entspringen der „unbelebten Natur; alle anderen Vitalstoffe werden von Nahrungspflanzen oder -tieren produziert. In der orthomolekularen Medizin werden Vitalstoffe nicht nur eingesetzt, um einen bestehenden Mangel auszugleichen, sondern auch um vorhandene Krankheiten zu heilen. Dazu reichen die mit der Nahrung aufgenommenen Mengen nicht aus, und die Substanzen werden dann in Form von Präparaten zugeführt, die man meist als „Nahrungsergänzungsmittel
bezeichnet: Sie ergänzen die Nahrung.
Vitamine
Vitamine sind Bio-Substanzen, die im Körper ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Viele von ihnen wirken als so genannte Co-Enzyme: Sie sind mit Enzymen fest verbunden, die Stoffwechselreaktionen steuern und beschleunigen. Vitamin B1 ist beispielsweise an der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten beteiligt, Vitamin A ist ein wichtiger Bestandteil in den Sehzellen der Netzhaut und Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung.
Andere Vitamine wirken ohne die Beteiligung von Enzymen. Beispielsweise schützen die Vitamine C und E den Körper vor den Angriffen aggressiver Sauerstoffverbindungen (freie Radikale). Vitamin D hat eher hormonähnliche Wirkungen und steuert u. a. die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm.
Die 13 Vitamine werden eingeteilt in wasserlösliche (alle B-Vitamine und Vitamin C) und fettlösliche (Vitamine A, D, E, K).
Mineralstoffe
Zu den Mineralstoffen zählen alle „unbelebten" Vitalstoffe, die der Körper in größeren Mengen (bis zu mehreren Gramm) enthält und die wir daher in größeren Tagesmengen (mindestens 0,15 g = 150 mg) aufnehmen müssen (Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor). Kalzium und Phosphor sind die Hauptbestandteile von Knochen und Zähnen. Kalium, Natrium und Magnesium sind wichtig für die Funktion von Nerven- und Sinneszellen sowie zur Regulation des Wasserhaushalts.
Vitaminoide
Vitaminoide (= „vitaminähnliche Substanzen") sind Biosubstanzen, die ähnliche Funktionen wie die Vitamine haben, die unser Körper jedoch teilweise selbst herstellen kann (streng genommen gehören auch die Vitamine A und D in diese Gruppe).
In der orthomolekularen Therapie sind die Vitamine von großer Bedeutung, da die Eigenproduktion bei chronischen Krankheiten und mit steigendem Lebensalter oft nachlässt. Dann wird es Zeit, diese Stoffe in höheren Dosen zuzuführen.
Viele Vitaminoide sind am Energiestoffwechsel beteiligt (z. B. Carnitin, Orotsäure), andere wirken als Antioxidantien (Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure).
Spurenelemente
Zu den Spurenelementen zählen alle „unbelebten" Vitalstoffe, die nur zu wenigen Milligramm im Körper enthalten sind und von denen wir daher nur kleinere Tagesmengen (unter 20 mg) aufnehmen müssen.
Neben den gesundheitsfördernden Spurenelementen (z. B. Eisen, Zink, Selen, Jod) gibt es neutrale und eher schädliche Spurenelemente (vor allem Schwermetalle wie Arsen, Blei, Quecksilber). Die gesundheitsfördernden Spurenelemente sind ähnlich wie die Vitamine oftmals wichtige Co-Faktoren von Enzymen, andere sind z. B. Bestandteil von Hormonen (Jod) oder des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin (Eisen).
Sekundäre Pflanzenstoffe
Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten bis zu 10.000 verschiedene Substanzen, die im menschlichen Körper wichtige Schutzfunktionen übernehmen können. Da es sich nicht um Energielieferanten (primäre Pflanzenstoffe: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) handelt, werden sie als „sekundäre" Pflanzenstoffe bezeichnet.
Krebsspezialisten führen den Schutzeffekt von Obst und Gemüse vor allem auf deren Reichtum an sekundären Pflanzenstoffen zurück. Bekannte Gruppen sind Carotinoide (z. B. Beta-Carotin, Lycopin), Phytosterine (z. B. Phytohormone) und Polyphenole (z. B. Flavonoide, Gerbsäuren). Viele sekundäre Pflanzenstoffe wirken als Antioxidantien, andere haben hormonähnliche Wirkungen, senken den Cholesterinspiegel oder hemmen das Wachstum von Bakterien. Naturheilkundler gehen deshalb gerade wegen der Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe davon aus, eben nicht mit isolierten Wirkstoffen einer Pflanze zu arbeiten, sondern die Pflanze wenn möglich komplett zu verwenden, während die Pharmaindustrie eher von den isolierten Wirkstoffen ausgeht - weil sie dann patentierbar sind. Die Pharmas begründen das so: Die Wirkung der unbearbeiteten Pflanze enthält auch unerwünschte
Wirkungen, die man ausschließen müsse.
Aminosäuren
Es gibt 20 Aminosäuren, aus denen die Eiweißstoffe (Proteine) des Körpers zusammengesetzt sind. 7 von ihnen (die „essenziellen" Aminosäuren) kann der Organismus nicht selbst synthetisieren, sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Aminosäuren sind nicht nur die Bausteine von Proteinen, sondern z. B. auch die Grundsubstanzen für Hormone und Gehirnbotenstoffe. Wichtige Schutzsysteme gegen freie Radikale (z. B. das Glutathion) bestehen ebenfalls aus Aminosäuren.
Fettsäuren
Nahrungsfette bestehen aus unterschiedlichen Fettsäuren, die im Körper jeweils eine andere Wirkung haben. So erhöhen beispielsweise gesättigte Fettsäuren (aus tierischer Nahrung) den Cholesterinspiegel. Ungesättigte Fettsäuren (aus Pflanzenölen) haben dagegen eher eine cholesterinsenkende Wirkung.
Eine besondere Rolle spielen die mehrfach ungesättigten Omega3-Fettsäuren (aus Fischöl). Sie wirken hemmend auf entzündliche Prozesse, senken den Blutdruck und regulieren den Herzrhythmus.
Das sind die Vorteile von Vitalstoffen in der Medizin
Sie haben als natürliche Substanzen kaum schwerwiegende Nebenwirkungen.
Die Präparate sind preisgünstig.
Eine Selbstmedikation ist in vielen Fällen möglich.
Sie helfen, teure und nebenwirkungsreiche Medikamente einzusparen.
Doch leider werden diese Vorteile immer noch viel zu wenig genutzt. Denn über Vitalstoffe kursieren eine Menge Vorurteile und Mythen, die sowohl die Therapeuten als auch die Patienten verunsichern.
Ihr Körper braucht täglich 45 Nährstoffe