- Raymond Davis junior
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Raymond Davis Jr. (* 14. Oktober 1914 in Washington D.C.; † 31. Mai 2006 in Blue Point, New York) war ein US-amerikanischer Nobelpreis für Physik „für bahnbrechende Arbeiten in der kosmischer Neutrinos“ ausgezeichnet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Raymond Davis wurde als Sohn eines Fotografen und seiner Frau Ida Rogers Younger am 14. Oktober 1914 in Washington D.C. geboren. Durch den Einfluss seines Vaters, der am National Institute of Standards and Technology arbeitete und später Leiter des Bereichs Fotografische Technik wurde, obwohl er die High School nicht beendet hatte, begann er schon früh eigene Experimente und Gerätschaften zu entwickeln.
Nach dem Besuch öffentlicher Schulen in Washington schloss er sein Studium der University of Maryland 1938 mit dem Diplom ab. Nach einem Jahr bei Midland, promovierte er an der Yale University in Physikalischer Chemie und trat als Reserveoffizier in die Armee ein. Die folgenden Jahre verbrachte er vor allem im Dugway Proving Ground in Utah mit der Beobachtung von Tests mit chemischen Waffen. Nach seiner Entlassung aus der Army 1945 arbeitete er bei Monsanto Chemical in radiochemischen Methoden, die für die Atomenergiekommission von Interesse waren. Im Frühjahr 1948 ging er ans University of Pennsylvania in Philadelphia.
Werk
Davis bekam beim BNL keine feste Aufgabe zugewiesen, sondern er konnte sich ein Gebiet seiner Wahl aussuchen – er entschied sich für die Neutrinophysik. Neutrinos existierten zu dieser Zeit nur als theoretisches Postulat, experimentelle Arbeiten dazu gab es noch nicht – es war somit ein ideales Betätigungsfeld, um seine Erfahrungen in der Radiochemie einzubringen.
Sein erstes Experiment war die Umsetzung einer Idee von Gallonen-Tank mit Kohlenstofftetrachlorid, 1955 einen größeren in der Nähe eines Reaktors in der Savannah River Site. Diese Experimente verliefen jedoch negativ. Später stellte sich heraus, dass das zu dieser Zeit favorisierte Postulat der Frederick Reines, der dafür den Physiknobelpreis 1995 erhielt, und Akron, Ohio. In den 1960ern baute er in der Homestake-Goldmine in Lead (South Dakota), South Dakota, in etwa 1400 Meter Tiefe einen 100.000-Gallonen-Tank mit Perchlorethylen. Obwohl die ersten Messungen ergebnislos blieben, verfeinerte er die Messtechniken so weit, dass er um 1970 erstmals Sonnenneutrinos nachweisen konnte. Der gemessene Fluss lag jedoch nur bei etwa einem Drittel des von Neutrinooszillationen gelöst werden.
Würdigung
Davis war zeit seines Lebens ein Einzelkämpfer, der durch seine Arbeit die Grundlagen der modernen Neutrinophysik gelegt hat. Dies gelang ihm weniger durch seine Ergebnisse als durch seinen kompromisslosen Kampf, das „Unmessbare“ zu messen. Er überzeugte die Fachwelt durch die Demonstration einer zuverlässigen Messbarkeit auch von Reaktionsraten mit wenigen Ereignissen pro Monat. Erst durch seine Messungen gewannen auch andere Forscher Vertrauen in die Machbarkeit und konzipierten Experimente wie das SNO, Super-Kamiokande. Damit konnte das Tor zu einer „neuen“ Physik jenseits des akzeptierten Standardmodells geöffnet werden.
Für seine Leistungen wurde er 2002 zusammen mit Nobelpreises für Physik ausgezeichnet, die andere Hälfte ging an Riccardo Giacconi.
Davis war zum Zeitpunkt der Verleihung 88 Jahre alt und damit der bis dahin älteste Mensch, der je einen Nobelpreis bekam.
Auszeichnungen
- Boris-Pregel-Preis, New York Academy of Sciences (NYAS), 1957
- Cyrus-B.-Comstock-Preis, United States National Academy of Sciences (NAS), 1978
- Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik, American Physical Society (APS), 1988
- University of Pennsylvania (Penn), 1990
- Panofsky-Preis, American Physical Society (APS), 1992
- American Astronomical Society (AAS), 1995
- George-Ellery-Hale-Preis, American Astronomical Society (AAS), 1996
- Joint Institute for Nuclear Research (JINR), Wolf-Preis, Wolf Foundation, 2000
- Ehrendoktor, University of Chicago, 2000
- National Medal of Science, 2001
- Nobelpreis für Physik, 2002
Weblinks
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