Niederlausitz

Niederlausitz
Vollwappen der Niederlausitz

Die Niederlausitz (niedersorbisch Dolna Łužyca, obersorbisch Delnja Łužica, polnisch Dolne Łużyce, Region und ein ehemaliges Territorium im Süden des Landes Sachsen und im Westen Polens. Ihr Zentrum ist die Stadt Lausitz. In der Niederlausitz ist, wie auch in der südlich angrenzenden Oberlausitz, das westslawische Volk der Sorben beheimatet.

Wappen der Niederlausitz
Historisches Wappen der Stadt Luckau

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Seit dem Jahr 1363 besitzt die Niederlausitz mit einem rechtsschreitenden Stier in Silber ein eigenes Wappen. Nach dem Tod Kaiser Luckau, welche im Mittelalter eine der sieben bedeutenden Städte der Niederlausitz war. Im Unterschied zum Luckauer Stier ist der Stier der Niederlausitz jedoch nicht bewehrt. Es hat bis heute Gültigkeit.

Geschichte

(→ Hauptartikel: Geographie und Natur

Landschaftsbild der Niederlausitz

Zunächst nur „Lausitz“, ungefähr seit dem 14. Jahrhundert dann „Niederlausitz“ genannt wird die Heiligen Römischen Reiches im Bereich zwischen der Bober im Osten, zwischen der Spree im Norden und der Schwarzen Elster herausbildete, mit Luckau, Dobrilugk (heute Guben, Cottbus, Spremberg und Sorau (heute Żary) als den wichtigsten städtischen Zentren.

Die nördliche Grenze der Niederlausitz verläuft nördlich von Schlepzig, Pretschen bis nördlich Zaue zum Schwielochsee, verläuft von diesem – nördlich Mixdorf – in der Ziltendorfer Niederung an die Oder und folgt dieser schließlich ostwärts bis Niemaschkleba (poln. Chlebowo), einem Teil der Landgemeinde Lubsko, selbst gehört nicht zur Niederlausitz) und folgt dann ab Legel (poln. Lagoda) bis Christianstadt (poln. Bober. Von Christianstadt verläuft die östliche Grenze der Niederlausitz westlich des Bober bis Kunzendorf (poln. Kunice Żarskie), einem südöstlichen Stadtteil von Sorau (poln. Żary).

Die südliche Grenze der Niederlausitz bildet etwa die Linie Kunzendorf bis Groß Särchen (poln. Żarki Wielkie) an der Lausitzer Neiße und folgt von dort entlang der brandenburgisch-sächsischen Grenze bis 1952 und von dort bis zur Schwarzen Elster, dieser dann bis Buchhain (nordwestlich von Trebbus und Golßen).

Unterrichtungstafel „Niederlausitz Dolna Łužyca“ an der Kiefernforste, auwaldartige Grünländer und Äcker, geprägt.

Der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft ist ein idyllischer Teil der Niederlausitz.

Im 20. Jahrhundert wurde die Niederlausitz vor allem durch den Aufschluss der Tagebaue wurden über 500 Orte bzw. Ortsteile abgebaggert, davon ein Großteil mit sorbischer Bevölkerung. Bis in die Gegenwart werden Orte zerstört, so Lakoma (Ortsteil von Kausche (Ortsteil von Cottbus (Chośebuz) als größte Stadt, die historischen Hauptstädte des Landes Luckau (Łukow) sowie Calau (Kalawa), Senftenberg (Zły Komorów), Spremberg (Grodk), Vetschau (Wětošow) und im Südwesten obersorbisch: Železarnje) sowie im polnischen Teil die Stadt Żary (Žarow; Geologie

Lage des deutschen Teils der Niederlausitz mit geographischen Besonderheiten

Der deutsche Teil der Niederlausitz gehört zum norddeutschen Tiefland. Durch sie zieht sich der südlichen Landrückens, der sich nordwestlich im endmoräne des Warthestadiums der Saaleeiszeit. Die höchste Erhebung des Lausitzer Grenzwalls und damit der Niederlausitz beträgt 167 m. Der Südliche Landrücken stellt hier eine Wasserscheide dar. Entlang einer breiten parallelen Linie durch Kleine Elster, die meist nach Norden fließen und im Spreewald in die Spree münden. Durchbrüche haben die von Süden kommenden Flüsse Neiße geschaffen. Südlich des Lausitzer Grenzwalls schließt sich das Urstromtal der Schwarzen Elster an.

In der Zeit des frühen Weichselhochglazials war während des Brandenburger Stadiums (vor ca. 19.600 bis 19.000 Jahren) nur die nördliche Niederlausitz vergletschert. Die Reste der stark verwitterten und teilweise völlig abgetragenen Endmoränenzüge dieses Stadiums und die dazugehörigen Sanderflächen befinden sich nördlich des Spreewaldes. Zu dieser jüngeren Baruther Urstromtal, deren Bett in der Niederlausitz von der Spree genutzt wird, die sich hier zum Spreewald verzweigt.

Die Oberfläche der Niederlausitz wurde grundlegend im ausgehenden Jungpleistozäns und des periglaziär durch Verwitterung, Abtragung, Ausspülung und Verwehung sowie durch äolische und DDR-Zeiten durch das Anlegen großer Klima

Klimadiagramm von Cottbus

Die Niederlausitz gehört zu den niederschlagärmsten Regionen Deutschlands. In lediglich drei bis vier Monaten pro Jahr wird eine monatliche Niederschlagsmenge von mehr als 50 mm erreicht.

Infrastruktur und Wirtschaft

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ist der deutsche Teil der Niederlausitz weitgehend deindustrialisiert worden. Von der vormals bedeutenden Textilgewerbe und der Cargolifter) und der Braunkohleabbau und die Elektroenergiegewinnung die wichtigsten Wirtschaftszweige. Der Tourismus als neuer Wirtschaftszweig wird seit den 1990er Jahren vermehrt etabliert und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch die Flutung der großen Lausitzer Seenland.

Landwirtschaft

Die Klima ist nicht sehr ertragreich. So werden vor allem Raps, Spargel angebaut. Einige landwirtschaftliche Produkte aus der Niederlausitz, insbesondere aus dem Spreewald, haben deutschlandweit einen sehr guten Ruf.

Tourismus

Von touristischer Bedeutung ist traditionell der Spreewald. Bedeutsam sind auch die Stadt Cottbus, der Senftenberger See sowie die überregional bekannten und aus gartenarchitektonischer Sicht bedeutenden Bad Muskau. Die Niederlausitz wird hervorragend von Radfern- und -regionalwegen erschlossen. Im Osten begrenzt der Oder-Neiße-Radweg die Region. Zentral wird sie vom Spreeradweg durchquert. Als regionale Routen bieten sich der Froschradweg und die Niederlausitzer Bergbautour (länderübergreifend Sachsen) an. Im Norden im Spreewaldraum schließen der Fürst-Pückler-Tour an. Im Südwesten leitet der Elster-Radweg zum Politik und Verwaltung

Gegenwärtig ist das Gebiet der Niederlausitz innerhalb des Bundeslandes Brandenburg in mehrere Kreise aufgeteilt. Es gibt Forderungen, die Niederlausitzer Gebiete im Zuge einer Kreisgebietsreform im Land Brandenburg zu einem einheitlichen Landkreis mit einer Kreisstadt Cottbus zusammenzuschließen.

Siehe auch

 Niederlausitzer Mundart

  • Literatur

    Zur Besiedlung der Lausitz in der Frühgeschichte und im Mittelalter vgl.

    • Günter Wetzel: Germanen – Slawen – Deutsche in der Niederlausitz. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission. Band 83, 2002, S. 206–242.

    Reiseführer Lausitz:

    Geschichte:

    Kultur:

    • Anne Gehrmann, Dirk Schumann (Hrsg.): Dorfkirchen in der Niederlausitz. Geschichte – Architektur – Denkmalpflege, Berlin 2011.

    Weblinks

    51.7514.5

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