Papers by Alexander Mionskowski
Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen
Schnittstelle Germanistik, 2021
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https://sger.winter-verlag.de/article/SGER/2021/2/14
Schnittstelle Germanistik, 2021
Eine (notwendig unvollständige) Übersicht über die deutschsprachige Rezeption der Stadt Vilnius s... more Eine (notwendig unvollständige) Übersicht über die deutschsprachige Rezeption der Stadt Vilnius seit der "Lithhauischen Wegeberichten" des Deutschen Ritterordens
Erdbrügger / Jablkowska / Probst (Hgg.): Erosion der sozialen Ordnung, 2022
Der Beitrag erkundet Ruges Szenario einer fast lückenlos digitalisierten (und überwachten), postn... more Der Beitrag erkundet Ruges Szenario einer fast lückenlos digitalisierten (und überwachten), postnationalen und poststaatlichen Welt, deren spätestens seit der Covid- Krise beklemmend aktuelles Profil sich im chaotischen, meist medialen Erleben des Protagonisten (und diversen Aktenvermerken einer opaken Geheimbürokratie) abzeichnet. In den Fokus geraten die konzernokratische Welt um 2055 (I), die schüttere Identität der Hauptfigur mit resultierendem Verlust an Erkenntnisvermögen und deren sozialpsychologische Ursachen (II), das Erzählverfahren und die Struktur des Romans samt sich anschließender Genrefragen (III) sowie die aus der multiplen Dissoziation der Hauptfigur im digitalen Raum politischer Korrektheit erwachsende Diskurskritik (IV). Als Ergebnis wird das verschlüsselt apokalyptische Szenario eines globalen Kasinokapitalismus ‚im Endstadium‘ mit seiner nur noch virtuellen Realität und in die Zukunft ausgedehnten Gegenwart festgehalten. Die kommende Katastrophe entzieht sich aber nicht nur der Aufmerksamkeit einer in der Cloud lediglich simulierten, de facto jedoch abwesenden Weltöffentlichkeit, sondern in der extrem dichten Erzählweise simultaner Ereignisse auch der des Lesers – eine doppelsinnige Kritik an der ‚Digitalität der Aufklärung‘, die sich im Erzählverfahren dokumentiert (V).
Hofmannsthal Handbuch, 2016
und Mitherausgeber der Hugo-von-Hofmannsthal-Ausgabe. Julian Werlitz ist wissenschaftlicher Mitar... more und Mitherausgeber der Hugo-von-Hofmannsthal-Ausgabe. Julian Werlitz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Augsburg. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Hofmannsthal-Handbuch, 2016, 2016
Für die imperiale Pracht der Kaiserstadt Wien ist die spanische Kultur ohne Frage bedeutsam gewes... more Für die imperiale Pracht der Kaiserstadt Wien ist die spanische Kultur ohne Frage bedeutsam gewesen; doch so fühlbar die gemeinsame Geschichte dort um 1900 auch durch die Rezeption Grillparzers oder die Zuwanderung sephardischer Juden seit ca. 1800 noch gewesen sein mag – der promovierte Romanist Hofmannsthal hat seine Schwerpunkte eindeutig anders gesetzt.
Handbuch Literatur & Ökonomie, Dec 2, 2019
Was einer Zeit als besonders erstrebenswert gilt, lässt sich an ihren ökonomisch motivierten Ver... more Was einer Zeit als besonders erstrebenswert gilt, lässt sich an ihren ökonomisch motivierten Verbrechen ablesen. Denn deren Praktiken bilden oft weniger das Revers als den kreativen Unterbau bzw. die avantgardistische Übertreibung jener Strategien, die gesellschaftlichen Erfolg verheißen. Sie weisen durch ihren unklaren Status zwischen Regelbruch und gerade noch legaler Regelauslegung in mehrfacher Hinsicht über die sittlich-normative Verfassung der Epoche hinaus. So kann Literatur die Gesellschaft im juristischen Schwellenphänomen ökonomisch motivierter Delinquenz spiegeln. Interessant ist die Figur des Kriminellen daher allemal (→ Dieb, Diebstahl; → Piraten; → Räuber; vgl. auch Schönert 1991; Rammstedt 2004); die explizite Legierung mit dem Ökonomischen zum Terminus ‚Wirtschaftskriminalität‘ ist dagegen (mit Ausnahme des auf Chrematistik beruhenden → Wuchers) neueren Datums.
Handbuch Literatur & Ökonomie, 2019
Die Scheidung von Werthaltigem (→ Tausch, Täuschung; → Ware, Warenfetischismus, Konsum) ... more Die Scheidung von Werthaltigem (→ Tausch, Täuschung; → Ware, Warenfetischismus, Konsum) und Wertlosem (→ Müll, Abfall) gehört zu den basalen Codes der Kulturgeschichte. Weil aber die Herausbildung normativer Ordnungen zugleich eine Tradition abweichender Wertzumessungen begründete, eröffnete die so entstehende Grauzone zwischen gerechtem (→ III.2. Christliche Öko-nomik; → III.3. Der frühneuzeitliche Kapitalismus) subjektiven Wertempfinden und ‚objektiver‘ Preisbildung kontingente Räume der → Spekulation, die über das Faszinosum der Knappheit nicht erst seit dem holländischen Tulpenfieber (1637) immer wieder eine Latenz zur Manie realisiert hat.
Souveränität als Mythos. Hugo von Hofmannsthals Poetologie des Politischen und die Inszenierung moderner Herrschaftsformen in seinem Trauerspiel "Der Turm" (1924/25/26). S.283-336., 2015
Drei Zugänge zu Hofmannsthals Dramatrugie des Politischen im "Turm" werden vorgestellt: Politisch... more Drei Zugänge zu Hofmannsthals Dramatrugie des Politischen im "Turm" werden vorgestellt: Politische Romantik, Politische Theologie, Politische Zoologie.
Das als »Zwischenspiel« untertitelte Dramolett entstand im Herbst des ausergewohnlich ergiebigen ... more Das als »Zwischenspiel« untertitelte Dramolett entstand im Herbst des ausergewohnlich ergiebigen Jahres 1897 in Hinterbruhl und erschien – nach Ablehnung des Buhnenmanuskripts durch Otto Brahm – 1898 in der Wiener Zeitschrift Die Zeit (SW III, 658). Die spatere Luxusausgabe im Inselverlag (1907) stand unter unglucklichem Stern, da Hofmannsthal die von Edward Gordon Craig beigesteuerten Holzdrucke rundweg ablehnte (SW III, 662).
Handbuch Literatur & Ökonomie, 2019
Entwürfe utopischer Staatswesen oszillieren oftmals zwischen literarischer Fiktion und L... more Entwürfe utopischer Staatswesen oszillieren oftmals zwischen literarischer Fiktion und Lehrwerken wie dem Fürstenspiegel, zwischen bukolischer Idylle und Staatsroman, Sozialkritik und Sozialästhetik (vgl. Winter 1978; Biesterfeld 1982; Löwe 2012; Schölderle 2012; Hagel 2016; Voßkamp 2016). Sie sind ein Phänomen der → Krise und entstehen meist vor dem Hintergrund metaphysischer und ökonomischer Herausforderungen der Gesellschaft (vgl. Nipperdey 1962, 362; Neusüss 1972, 62, Elias 1982, 103). Dies allerdings nicht rein kompensatorisch. Vielmehr handelt es sich um Inszenierungen anthropogener → Kreativität an einem Nicht-Ort (u-topos), die, durch Knappheit an Gütern oder bestehende soziale Ungleichheit motiviert, die Selbstbehauptung und Handlungsfähigkeit eines Kollektivs (bzw. eines Einzelnen in Robinsonade, Staatsroman wie auch im → Bildungsroman) zeigen. Die Probabilität solcher Entwürfe des besten oder jedenfalls: besseren Gemeinwesens wird – als Teil einer Imaginationsgeschichte des Politischen (vgl. Leucht 2016) – an einem fiktiven oder kaum erreichbaren Ort bzw. in künftiger Zeit beglaubigt. Insofern sie Gesellschaftssysteme als ganze imaginiert, ist jede Utopie per se ökonomisch (vgl. Ebert und Glaeser 2015).
Souveränität als Mythos. Hugo von Hofmannsthals Poetologie des Politischen und die Inszenierung moderner Herrschaftsformen in seinem Trauerspiel "Der Turm" (1924/25/26). S. 467-640., 2015
Souveränität als Mythos. Hugo von Hofmannsthals Poetologie des Politischen und die Inszenierung moderner Herrschaftsformen in seinem Trauerspiel "Der Turm" (1924/25/26). S. 337-466., 2015
Souveränität als Mythos. Hugo von Hofmannsthals Poetologie des Politischen und die Inszenierung moderner Herrschaftsformen in seinem Trauerspiel "Der Turm" (1924/25/26). S. 33-152., 2015
Souveränität als Mythos. Hugo von Hofmannsthals Poetologie des Politischen und die Inszenierung moderner Herrschaftsformen in seinem Trauerspiel "Der Turm" (1924/25/26). S.641-654., 2015
Die »Politische Komodie« (SW XIV, 556)uber die krisenhafte Zeit des Interregnums kann als Versuch... more Die »Politische Komodie« (SW XIV, 556)uber die krisenhafte Zeit des Interregnums kann als Versuch eines Pendants zum Turm gelten. Der erste Anstos kam von Richard Strauss, dem eine gesellschaftskritische Operette zur Zeit des Wiener Kongresses vorschwebte – »die beruhmte Sitzung […] wo Napoleons Ruckkehr bekannt wird« (BW Strauss, 342f.).
Nietzsche und die Konservative Revolution, 2018
“Reformation an Haupt und Gliedern”: Rudolf Borchardt’s revolting poetics of culture in the disto... more “Reformation an Haupt und Gliedern”: Rudolf Borchardt’s revolting poetics of culture in the distorting mirror of his statements on FriedrichNietzsche.
The survey is an attempt to locate Borchardt's reception of Nietzsche (which is in general undoubtful but very subliminal or even concealed) more precisely in the sphere of conservative political thinking. Despite of biographical parallels – such as the philological studies in Bonn, a strong interest in ancient times and poets, an Italian ‘spleen’ and an aristocratic habitus–history, her construction and use, is the most striking field of influence on the political poetics of Borchardt. Another important scope of his absorption of Nietzsche is the battle against Stefan George for authority on collective imagination of the nation. Borchardt used the occasional admiration of the philosopher in George’s circle as a twofold weapon. As result of the close reading focussed on trails to the conservative revolution, there is to conclude that even the late Borchardt’s tragical conception of poetic sovereignty owes a lot to Nietzsche’s radical critique of modern culture.
Hofmannsthal-Handbuch, 2016
Hofmannsthals Tragodie einer Freundschaft entsteht im Wesentlichen zwischen Sommer 1902 und Herbs... more Hofmannsthals Tragodie einer Freundschaft entsteht im Wesentlichen zwischen Sommer 1902 und Herbst 1904, teilweise am Schauplatz in Venedig selbst. Nach auszugsweisen Vorabdrucken in den Blattern fur die Kunst und in der Neuen Rundschau erscheint die Druckfassung 1905 bei S. Fischer. Der ubernommene geschichtliche Stoff handelt von der aufgeflogenen spanischen Verschworung gegen die Republik Venedig im Schicksalsjahr 1618.
Krisen erzählen (Balint, Wortmann), 2021
„Was könnte die dem Sozialismus angemessene Gouvernementalität sein? Gibt es eine dem Sozialismus... more „Was könnte die dem Sozialismus angemessene Gouvernementalität sein? Gibt es eine dem Sozialismus angemessene Gouvernementalität? Wenn [...], dann ist sie jedenfalls nicht im Innern des Sozialismus und seinen Texten verborgen. Man kann sie nicht daraus ableiten. Man muß sie erfinden.“ (Michel Foucault)
Bertolt Brechts seit 1997 wieder aufführbares Lehrstück Die Maßnahme gehört noch heute zu den explosivsten Stoffen, die für deutschsprachige Spielstätten geschrieben wurden. Die darin vermittelte ‚Handlungsanleitung für Revolutionäre‘, die im Januar 1933 zum Vorwand für eine Anzeige wegen Hochverrats gegen Autor und Komponisten diente und auch 1947 bei deren Verhören durch die Nixon-Kommission als Hauptargument für unamerikanische Gesinnung herangezogen wurde, versetzt Bühne und Zuschauerraum, deren Separierung die Lehrstückdramaturgie explizit aufzuheben trachtete, mitten hinein in das Szenario der Revolutionsvorbereitung in China. Von deren Schwierigkeiten und schließlichem Erfolg durch das Ausschalten eines besonders engagierten Mitstreiters berichten die heimgekehrten Protagonisten
einem „Kontrollchor“, indem sie das Geschehen in acht Szenen nachstellen. Ob ihre Version der Wirklichkeit entspricht, dafür gibt es allerdings keine Gewähr.
Souveränität als Mythos. Hugo von Hofmannsthals Poetologie des Politischen und die Inszenierung der Herrschaftsformen in seinem Trauerspiel „Der Turm“ (1924/25/26), 2015. S.153-282., 2015
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Papers by Alexander Mionskowski
The survey is an attempt to locate Borchardt's reception of Nietzsche (which is in general undoubtful but very subliminal or even concealed) more precisely in the sphere of conservative political thinking. Despite of biographical parallels – such as the philological studies in Bonn, a strong interest in ancient times and poets, an Italian ‘spleen’ and an aristocratic habitus–history, her construction and use, is the most striking field of influence on the political poetics of Borchardt. Another important scope of his absorption of Nietzsche is the battle against Stefan George for authority on collective imagination of the nation. Borchardt used the occasional admiration of the philosopher in George’s circle as a twofold weapon. As result of the close reading focussed on trails to the conservative revolution, there is to conclude that even the late Borchardt’s tragical conception of poetic sovereignty owes a lot to Nietzsche’s radical critique of modern culture.
Bertolt Brechts seit 1997 wieder aufführbares Lehrstück Die Maßnahme gehört noch heute zu den explosivsten Stoffen, die für deutschsprachige Spielstätten geschrieben wurden. Die darin vermittelte ‚Handlungsanleitung für Revolutionäre‘, die im Januar 1933 zum Vorwand für eine Anzeige wegen Hochverrats gegen Autor und Komponisten diente und auch 1947 bei deren Verhören durch die Nixon-Kommission als Hauptargument für unamerikanische Gesinnung herangezogen wurde, versetzt Bühne und Zuschauerraum, deren Separierung die Lehrstückdramaturgie explizit aufzuheben trachtete, mitten hinein in das Szenario der Revolutionsvorbereitung in China. Von deren Schwierigkeiten und schließlichem Erfolg durch das Ausschalten eines besonders engagierten Mitstreiters berichten die heimgekehrten Protagonisten
einem „Kontrollchor“, indem sie das Geschehen in acht Szenen nachstellen. Ob ihre Version der Wirklichkeit entspricht, dafür gibt es allerdings keine Gewähr.
The survey is an attempt to locate Borchardt's reception of Nietzsche (which is in general undoubtful but very subliminal or even concealed) more precisely in the sphere of conservative political thinking. Despite of biographical parallels – such as the philological studies in Bonn, a strong interest in ancient times and poets, an Italian ‘spleen’ and an aristocratic habitus–history, her construction and use, is the most striking field of influence on the political poetics of Borchardt. Another important scope of his absorption of Nietzsche is the battle against Stefan George for authority on collective imagination of the nation. Borchardt used the occasional admiration of the philosopher in George’s circle as a twofold weapon. As result of the close reading focussed on trails to the conservative revolution, there is to conclude that even the late Borchardt’s tragical conception of poetic sovereignty owes a lot to Nietzsche’s radical critique of modern culture.
Bertolt Brechts seit 1997 wieder aufführbares Lehrstück Die Maßnahme gehört noch heute zu den explosivsten Stoffen, die für deutschsprachige Spielstätten geschrieben wurden. Die darin vermittelte ‚Handlungsanleitung für Revolutionäre‘, die im Januar 1933 zum Vorwand für eine Anzeige wegen Hochverrats gegen Autor und Komponisten diente und auch 1947 bei deren Verhören durch die Nixon-Kommission als Hauptargument für unamerikanische Gesinnung herangezogen wurde, versetzt Bühne und Zuschauerraum, deren Separierung die Lehrstückdramaturgie explizit aufzuheben trachtete, mitten hinein in das Szenario der Revolutionsvorbereitung in China. Von deren Schwierigkeiten und schließlichem Erfolg durch das Ausschalten eines besonders engagierten Mitstreiters berichten die heimgekehrten Protagonisten
einem „Kontrollchor“, indem sie das Geschehen in acht Szenen nachstellen. Ob ihre Version der Wirklichkeit entspricht, dafür gibt es allerdings keine Gewähr.
https://sger.winter-verlag.de/data/article/11150/pdf/142201001.pdf
Keywords: Hofmannsthal, Max Weber, Walter Benjamin, Carl Schmitt, Karl Vossler, Florens Christian Rang, Alfred Weber, Carl Gustav Jung, Sigmund Freud, Trauerspiel, Politik der Literatur, das Politische, Charisma, Herrschaftssoziologie, Konservative Revolution, Religionssoziologie